Platz zehn in der Fahrerwertung, drei sechste Ränge als beste Resultate, zweitbester Rookie 2013 - so liest sich die Bilanz von Bradley Smith nach seiner ersten MotoGP-Saison. Dabei hatte das Jahr mit einem Ausfall beim Saisonauftakt in Katar nicht gerade ideal begonnen. "Das erste Rennen war schon enttäuschend, weil ich gestürzt bin und es nicht beenden konnte. Auf der anderen Seite habe ich aber in dieser Saison große Fortschritte gemacht. Es gab keinen Moment, der besonders herausgestochen ist, aber mit meiner ständigen Steigerung bis hin zu den Tests in Valencia bin ich sehr zufrieden", zieht Smith insgesamt ein positives Resümee.

Die Tests nach dem Saisonfinale hielten für den Briten noch ein besonderes Extra bereit. "Die Testfahrten waren großartig. Ich durfte das neue Yamaha-Bike fahren, was beweist, dass sie mir vertrauen und ich es mir verdient habe. Das war schon ein Meilenstein und ein toller Motivationsschub für mich vor dem Winter", freute sich Smith.

Trotz der durchaus positiven Resultate sieht sich der 22-Jährige nach wie vor mit zahlreichen Kritikern konfrontiert. Eine Tatsache, die ihn aber kalt lässt, wie er erklärt: "Ich denke, es wird immer Kritiker geben. Es wird immer Menschen geben die dich nicht mögen und deine Persönlichkeit anzweifeln, aber das ist nichts Neues. Das ist überall dasselbe - im Motorsport, in einem Bürojob, als Promi, als Comedian, überall einfach. So etwas ist aber nur negativ, wenn man sich davon beeinflussen lässt und es sich auf die Performance auswirkt. Ich glaube aber, dass ich die Meinung einiger Leute ändern konnte."

Ermöglicht habe ihm das auch sein nun zu Ducati abgewanderter Teamkollege Cal Crutchlow: "Auch wenn mir Cal, was meine Performance angeht, nicht wirklich helfen konnte, war er trotzdem unglaublich wichtig für mich. Er hat den ganzen Druck auf sich genommen, außerdem erzeugt seine Art, mit den Menschen umzugehen, eine derart positive Atmosphäre, in der es einfach Spaß macht zu arbeiten. Durch seine Podiumsplatzierungen und Pole Positions ist er ständig im Rampenlicht gestanden, wodurch ich mich konzentrieren und meine Arbeit machen konnte."

Nun ist aber Smith der erfahrenere der beiden Tech-3-Piloten und sein neuer Teamkollege Pol Espargaro der Rookie. "Das ist ganz normal und ich habe immer damit gerechnet. Im zweiten Jahr muss man diesen Schritt machen. Es ist toll mit Pol in einem Team zu sein, er ist extrem schnell und das hilft wirklich. Ich glaube wir können uns gegenseitig ordentlich pushen und im entscheidenden Moment noch ein paar Zehntel rausquetschen", gibt sich der dreifache Grand-Prix-Sieger cool. Seine Ziele für 2014 sind jedenfalls ehrgeizig: "Ich möchte gegen die anderen Satellitenpiloten kämpfen. Das was Cal in diesem Jahr geleistet hat werde ich wohl nicht erreichen können, aber ich will Bautista und Bradl hin und wieder schlagen."