Sowohl Valentino Rossi als auch Jeremy Burgess bekräftigten nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit beim Saisonfinale in Valencia, dass man sich gegenseitig nur das Beste wünsche. Daran änderte sich bisher auch nichts, dennoch äußerte Burgess nun Kritik am italienischen Altmeister. "Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war, zumindest hoffe ich es, denn ich habe großen Respekt vor Valentino. Er ist auch körperlich in absoluter Topform, aber man darf nicht vergessen, dass er mittlerweile 34 Jahre alt ist. In Australien sagen wir, dass in diesem Alter das "preservation gene", eine Art Selbstschutztrieb, viel stärker zur Geltung kommt und einen einbremst. Tatsächlich hatte ich zuletzt das Gefühl, dass Valentino Informationen geistig nicht mehr so schnell verarbeiten kann wie früher. Er versucht, über seine Grenzen hinauszugehen", so die deutlichen Worte des 60-Jährigen.

Daher traut Burgess Rossi auch keinen großen Coup in der Weltmeisterschaft mehr zu: "Valentino wird meiner Meinung nach immer in der Lage sein, an einem Wochenende alles richtig zu machen und dann auch ein Rennen zu gewinnen. Über die gesamte Saison gesehen sind Marc, Jorge und Dani aber einfach deutlich stärker. Sie können sich in den entscheidenden Phasen noch steigern, während Valentino schon am Limit ist."

Dieses Fahren am Limit könnte für Rossi gefährlich werden, so Burgess. "Ich habe genug schreckliche Unfälle gesehen und weiß was passieren kann. Deshalb möchte ich auch nicht, dass die Leute dann fragen, warum er nicht früher aufgehört hat. Ich will, dass er seine Karriere gesund beenden kann. Ich bewundere seinen Ehrgeiz und seinen Glauben an sich selbst. Er hat alles erreicht und ist nun in einem Alter, in dem man über ein Karriereende nachdenken kann", erklärte der Australier gegenüber GP-Inside.