Für MotoGP-WM-Kandidat Jorge Lorenzo endeten die beiden Freien Trainings am Freitag in Valencia mit den Plätzen zwei und drei. Lag er am Morgen mit einer Zeit von 1:31.575 Minuten lediglich 18 Tausendstelsekunden hinter Pace-Setter Marc Marquez, vergrößerte sich der Rückstand in der zweiten Session jedoch auf über eineinhalb Zehntelsekunden. Da zudem auch noch Marquez' Honda-Kollege Dani Pedrosa stark zulegte, reichte es für Lorenzo lediglich zu Rang drei.

Angesichts des verlorenen ersten Schlagabtausches mit WM-Leader Marquez weiß Lorenzo, dass es einer enormen Steigerung bedarf, will er sein Minimalziel, im Rennen vor den Hondas ins Ziel zu kommen, in die Realität umsetzen. "Wir müssen heute Nacht definitiv viel Magie mit dem Setup vollbringen", gibt Lorenzo unumwunden zu. Allerdings ist sich Lorenzo sicher, dass auch die schwierigen Verhältnisse mit viel Wind dazu beitrugen, dass er nicht das gesamte Potential seiner Yamaha ausnutzen konnte.

"Ich denke, dass die Strecke noch deutlich schnellere Rundenzeiten hergibt, denn sie ist im Vergleich von vor zwei Jahren deutlich besser geworden. Der Wind war für uns alle heute ein Problem, und die Bestzeit von Marc kann bei optimalen Bedingungen definitiv um eine halbe Sekunde reduziert werden. Jedoch bin ich auch so schon einigermaßen mit unserer Verbesserung zwischen den beiden Trainings zufrieden. Da jedoch auch die Hondas einen gewaltigen Sprung gemacht haben, müssen wir weiter nach einer Möglichkeit suchen, sie zu schlagen."

Vor allem in den mittleren beiden Sektoren verlor Lorenzo, der den ersten und vierten Sektor dominierte, die entscheidende Zeit. Verbesserungen im Setup zielten jedoch nicht darauf ab, das Motorrad in einzelnen Segmenten der Strecke oder auf eine Runde besser zu machen, sondern das Gesamtpaket bis zum Rennen kontinuierlich zu steigern, um nach 30 Runden die Nase gegenüber der Konkurrenz vorne zu haben. "Alles was ich tun kann ist, das Rennen zu gewinnen", weiß Lorenzo. "Wenn Marc es schafft, sich unter den ersten vier zu platzieren, bin ich sowieso machtlos - und er Weltmeister."