Die MotoGP-Piloten haben ab Samstag in Jerez die letzte Gelegenheit, ihre Motorräder auf Herz und Nieren zu prüfen, Setup-Experimente zu wagen, oder neue Teile auszuführen. Drei Tage stehen den Fahrern und ihren Crews für diese wichtigen Arbeiten noch zur Verfügung, dann geht es bereits ab an den Losail Circuit.

Am wenigsten Punkte auf der To-Do-List dürfte Repsol Honda stehen haben. Bestzeiten bei beiden Sepang-Tests und zuletzt auch in Austin vor Yamaha - die RC213V funktionierte bislang bei allen Bedingungen. "Das allgemeine Gefühl ist positiv", übte sich Dani Pedrosa in der vergangenen Woche nach den Sessions in Texas in Bescheidenheit. Auch gesundheitlich passt beim Katalanen in dieser Saison alles, auch wenn er in Austin über Nackenschmerzen klagte. Besonderes unter Beobachtung wird in Jerez erneut Marc Marquez stehen, der nach seinen bisher gezeigten Leistungen mit Vorschusslorbeeren nur so überhäuft wird.

Yamaha enthüllt am Freitag

Das matte silbergrau gehört bald der Vergangenheit an, Foto: Yamaha Factory Racing Team
Das matte silbergrau gehört bald der Vergangenheit an, Foto: Yamaha Factory Racing Team

Für das Weltmeister-Team Yamaha startet das Treiben in Jerez bereits am Freitagabend, wenn Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in der Boxengasse die offizielle Lackierung ihrer M1 für die neue Saison enthüllen dürfen. Etwas Aufholbedarf auf den Erzrivalen Honda besteht für die Japaner noch, lag man doch bei den bisherigen Tests zwar nie viel zurück, doch meistens nicht eben auf Rang eins der Zeitentableaus. Über die konkreten Aufgaben für die drei Tage gab sich Rossi kryptisch: "In Jerez müssen wir die positiven Dinge, die wir bislang gefunden haben, bestätigen und uns in den Bereichen verbessern, wo wir noch Probleme haben."

Die meiste Arbeit vor sich hat wohl erneut Ducati, wo man aufgrund des straffen Entwicklungszeitplans sogar auf die Einladung zum Austin-Test verzichtete. "Die Hauptüberlegung ist, dass wir neue Teile bekommen sollten, die wir aber lieber in Jerez testen wollen. Wir haben den Jerez-Test schon geplant und haben auch die Teile für genau diese Zeit in Auftrag gegeben", erklärte Bernhard Gobmeier.

Ducati auf der Suche nach den Sekunden

Vom Zeitrückstand auf die Spitze müssen die Italiener laut Nicky Hayden noch rund eineinhalb Sekunden aufholen. "Es ist klar, dass wir noch immer eine Menge Arbeit zu erledigen haben", so der US-Amerikaner, der sich Anfang März einem kleinen Eingriff am rechten Handgelenk unterziehen musste. Vor allem das unruhige Vorderrad bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen. "Damit kämpfen wir nun schon seit einigen Jahren", sagt Hayden.

Bei Tech3 ist in Jerez vor allem Perfektionsarbeit mit den Reifen sowie Zeitenjagd angesagt. Rookie Bradley Smith weiß, dass es allmählich ernst wird: "Nun wird es auch um Rundenzeiten gehen, wir wollen versuchen, das Potential neuer Reifen besser zu nutzen." Alvaro Bautista und das Gresini-Team werden hingegen weiter an der Vordergabel und den Showa-Elementen herumtüfteln. Für Stefan Bradl heißt es, den Aufwärtstrend fortzusetzen. In Austin schnupperte der Deutsche bereits an die Werkspiloten heran, in Jerez will der Bayer diese Leistung bestätigen.