"Es schien, als hinge eine dunkle Wolke über uns und nur uns. Wir hatten kleine Probleme, während in der Box nebenan für Lorenzo alles perfekt lief", sagte Valentino Rossi nach den drei Testtagen in Malaysia. Allerdings fand der Italiener, dass es besser beim Test passiere, als im Rennen. "Wir hatten im Vergleich zur ersten Testsession hier ein paar mehr Probleme und mussten mit vielen elektrischen und technischen Problemen zurechtkommen. Wir hatten auch ein Problem mit dem Bremssystem: Es begann zu lecken und ich konnte kaum runterbremsen. Wir haben versucht, ein paar andere Dinge am Bike zu lösen, aber später realisierten wir, dass es die Bremsen waren."

Derartige Probleme sind allerdings keine Seltenheit bei einem neuen Bike. Sorgen macht sich Rossi noch mehr um die Pace seiner Konkurrenten. "Die Honda sind wirklich gut und Marquez fuhr auch eine großartige Runde", fuhr er fort. Doch besonders sein Teamkollege habe ihn am zweiten Testtag mit seiner schnellsten Runde sehr überrascht. "Er fuhr in diesen drei Tagen die schnellste Zeit insgesamt, also ist unser Bike konkurrenzfähig. Jorge war heute [Donnerstag] wieder schneller als ich und wenn ich mit diesen Drei kämpfen will und besonders mit Pedrosa und Lorenzo, die mehr Erfahrung haben, dann müssen wir unsere Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten", sagte der neunfache Weltmeister, der damit aber schon gerechnet hatte.

Eine richtige Chance, gegen Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa zu bestehen, sieht Rossi allerdings noch nicht. "Ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, ob ich Lorenzo und Pedrosa in Schwierigkeiten bringen, sie schlagen kann oder nicht. Es ist noch immer zu früh, um das zu wissen. Aber es wird hart, denn sie fahren alle gut. Wir müssen auch sehen, was an einem Rennwochenende passiert, wenn man nur zwei Stunden Test-Zeit hat. Jede Minute ist entscheidend und man ist immer in Eile. Und dann gibt es die Rennen selbst, die immer anders sind als die Tests."

Zu zwei Dritteln sei der Yamaha-Pilot aber glücklich. "Die Dinge waren etwas schlechter als beim ersten Sepang-Test, weil ich Vierter anstatt Dritter wurde, aber wir sind noch immer dicht an den Führenden dran. Am Ende lief es gut, ich konnte mich verbessern und meine Rundenzeit war nicht schlecht. Ich lag nur eine Zehntel hinter Lorenzo, hätte aber gern besser abgeschnitten", sagte der ehrgeizige Fahrer. "Im Vergleich zum letzten Test hatten wir allgemein mehr Probleme, denn wir versuchten die Probleme zu lösen, die wir beim letzten Mal hatten. Einige konnten wir beheben, andere nicht. Uns fehlt noch immer etwas Beschleunigung. Daran müssen wir arbeiten, Yamaha weiß das und sie machen etwas. Unser Bike ist aus dieser Sicht etwas schwerer zu kontrollieren. Wir haben mehr Wheelie als andere, aber sie arbeiten im Werk hart und wir hoffen, dass sie einen guten Job machen können."