Casey Stoner auf Krücken, Ben Spies mit etwas schmerzverzerrtem Gang, das Warm-Up der MotoGP hatte etwas von einem kleinen Blick ins Lazarett - Nicky Haydens Abwesenheit aufgrund seiner Gehirnerschütterung schmälerte den Blick aber etwas. Spies und Stoner war klar anzumerken, dass ihre heftigen Stürze am Samstag nicht spurlos an ihnen vorüber gegangen waren, sie schlugen sich aber tapfer. Spies sogar so tapfer, dass er sich in 1:39.275 Minuten die Bestzeit sicherte. Damit lag der Texaner 0,307 Sekunden vor Polesetter Dani Pedrosa, der den zweiten Platz geholt hatte. WM-Spitzenreiter Jorge Lorenzo landete auf dem dritten Platz.

Für Stoner blieb hinter Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso Platz sechs, angesichts seiner Knochenabsplitterungen und Bänderrisse im Knöchel war aber das schon eine starke Leistung. Stefan Bradl belegte Platz sieben, hinter ihm folgten noch Alvaro Bautista, Valentino Rossi und CRT-Spitzenreiter Aleix Espargaro in den Top-10. Unter den besten 15 fanden sich noch Mattia Pasini, Randy de Puniet, Yonny Hernandez, Karel Abraham und Michele Pirro. Toni Elias musste sich auf der Ducati noch hinter Colin Edwards und Ivan Silva mit Platz 18 begnügen. James Ellison, Danilo Petrucci, Steve Rapp und Aaron Yates kamen auf die letzten Plätze.

Bizarr war der Beginn der Session gewesen. Denn die Uhr begann zu laufen und die 20 Minuten herunter zu zählen, die das Warm-Up dauerte. Die Fahrer fuhren zur Boxenausfahrt, wo aber ein Streckenposten mit roter Flagge wartete und keine Anstalten machte, die grüne Flagge zu zeigen. Die Fahrer standen und warteten, schließlich begannen sie damit, verärgerte Handzeichen zu geben. Bald stellte sich aber heraus, dass an der Strecke gearbeitet wurde, da auf einem Kerb ein Stück lose war. Das führte schließlich dazu, dass die Uhr wieder zurückgesetzt wurde sowie das versammelte Feld umdrehte und die Boxengasse wieder zurück fuhr, obwohl das eigentlich eine Strafe von 2000 Euro nach sich zöge - in diesem Fall dürfte aber wohl ein Auge zugedrückt werden.