Stefan ist ein super Rennen gefahren. Wie haben Sie es miterlebt?
Helmut Bradl: Hautnah! Ich stand draußen am Start. Er hat einen super Start hingelegt, das war schon entscheidend. Im Training war er zwar nur Achter, aber die Rundenzeiten lagen in der ganzen Klasse so dicht beieinander wie noch nie. Wir wussten, dass alles drin ist. Das Motorrad war gut abgestimmt. Er hat einen guten Start hingelegt und hat seine Runden dann wirklich kontinuierlich, konstant abgespult und das war der Riesenvorteil. Dass Dovizioso am Ende noch angreift war mir klar, schließlich ist das sein Heim-Grand-Prix und ich dachte mir, dass er alles probieren wird. Hayden hat es auch noch versucht, aber Stefan konnte sofort kontern, so ist das auch richtig. Es war ein perfektes Rennen.

Man hat auch gesehen, dass Stefan es unbedingt aufs Podium schaffen wollte. War er ab und zu vielleicht etwas zu ungestüm?
Helmut Bradl: Nein, absolut nicht. Er hat versucht zu fahren, was er kann. Dovizioso konnte ihn dadurch natürlich lange studieren. Ich meine, für ihn ist es ein Lehrjahr und als Lehrling ist er fast so gut wie die Besten. Was will man also noch mehr?

Er sitzt schließlich auch auf einer Satelliten-Honda. Wohin geht das Potential Ihrer Meinung nach da überhaupt noch hin?
Helmut Bradl: Er hat Potential und er schmeißt das Motorrad zum Glück nicht oft weg. Es gibt auch schnelle Fahrer, die viel Schrott produzieren. Er macht da Gott sei Dank wenig, das schont vor allem auch meine Nerven und dadurch sieht man erst einmal, wie viel Potential in ihm steckt, dass er so schnell fahren kann ohne die Maschine immer wegzuschmeißen.