Die Ducati mag noch immer keine Siegmaschine sein und Valentino Rossi sich seine Zukunft nach wie vor offen halten, doch auf dem Sachsenring dürfte es wohl einen ersten Schritt zu einer Entscheidung pro Ducati gegeben haben. Denn das Management des neuen Ducati-Eigentümers Audi, darunter Chef Rupert Stadler, schaute an der Strecke vorbei und führte Gespräche mit dem Italiener. Dabei ging es auch darum, wie die Planung des MotoGP-Projekts in Zukunft aussieht und dabei klangen die Audi-Mitarbeiter durchaus begeistert von der Zweirad-Königsklasse.

"Ich habe direkt mit dem Boss von Audi [Rupert Stadler] gesprochen und sie haben den starken Wunsch, Ducati in Zukunft zu unterstützen, damit wir wieder vorne mitmischen. Es ist ein sehr ambitioniertes Projekt und ich bin glücklich darüber. Sie zählen auf mich", sagte Rossi. Die Ressourcen und nötigen Änderungen sollen jedenfalls versprochen worden sein und der neunfache Weltmeister wirkte zufrieden.

Crutchlow will Werks-Material

Was seinen Teamkollegen für nächstes Jahr betrifft, so hat Cal Crutchlow seine Gespräche mit Ducati intensiviert. Der Brite sieht bei Yamaha anscheinend die Chancen auf einen Werks-Platz schwinden, den will er aber, um seine Pläne umsetzen zu können. "Wir sind in tiefergehenden Gesprächen mit Ducati, denn im Moment gibt es für mich bei Yamaha nichts. Ich kann bei Tech 3 bleiben, aber nicht auf einer Werks-Maschine. Man wird keinen Titel gewinnen, wenn man keine Werks-Maschine hat", sagte er der BBC.

Crutchlows erste Wahl wäre immer noch eine Werks-Yamaha, aber bekommt er die nicht, dann wäre das lukrative Ducati-Angebot für ihn interessant. Das hieße allerdings auch, dass Nicky Hayden wohl seinen Platz verlöre, sollte Rossi bleiben. Da das Marc VDS Team gerade versucht, eine Satelliten-Ducati für Scott Redding an Land zu ziehen, könnten 2013 dann zwei Briten auf einer italienischen Maschine sitzen.