Angesichts seiner Stärke während der 800cc-Ära dürfte es Casey Stoners Konkurrenten nicht gefallen, dass ihm 1000cc-Maschinen eigentlich immer lieber gewesen sind. Der Australier wird am Ende dieser Saison, der letzten unter dem 800er-Reglement, die meisten Siege von 2007 bis 2011 eingefahren haben, doch eigentlich wird er den aktuellen Motorrädern nicht nachtrauern. "Sicher nicht. Ich war verwirrt, warum sie nach den 1000ern [genau genommen 990ern] zu den 800ern gegangen sind", erklärte er.

Offiziell hieß es damals, die 990cc-Maschinen seien aus Sicherheitsgründen aussortiert worden, weil sie zu schnell waren. "Ich denke, jeder kennt die Statistiken, die 800er landeten öfter in der Mauer als die 1000er. Ich habe die 1000er immer lieber gehabt, wenn ich sie fahren konnte. Mit mehr Kraft fühle ich mich viel wohler. Ich freue mich wirklich auf die 1000er. Wenn man hier [auf Phillip Island] durch Kurve drei fährt, wird es viel einfacher, zu sliden und ich denke, es wird auf vielen Strecken mehr Spaß machen", meinte Stoner.

Nicht der einzige Liebhaber

Er ist allerdings nicht der Einzige, der sich auf den Wechsel freut. Bislang war von allen Fahrern, die mit den nächstjährigen Maschinen getestet haben, zu hören, dass es aufgrund der größeren Kraft und dem größeren Drehmoment mit den neuen Motoren viel mehr Spaß macht. Stoner war 2006 eine Saison lang mit den 990ern gefahren, als er mit dem LCR Team in die MotoGP kam. Damals war er auf dem Satelliten-Motorrad auch gut unterwegs, in seinem erst zweiten Rennen holte er seine erste Pole und im dritten stand er auf dem Podium. Allerdings stürzte er in seinem ersten MotoGP-Jahr auch noch oft.

Neben der ihm eher liegenden Maschine erwartet Stoner im nächsten Jahr noch einen Vorteil: da er die zweite Saison bei Repsol Honda fährt, rechnet er damit, dass er beim Setup besser dastehen wird als noch 2011. "Es wird nächstes Jahr echt schön, ich und meine ganze Crew verstehen die Honda etwas besser. Wenn wir Probleme haben, dürften wir das Setup etwas einfacher finden, denke ich." Honda dürfte der Australier ohnehin schon für sich gewonnen haben, immerhin hat er in seinem ersten Jahr als Werksfahrer gleich jenen Titel geholt, dem die HRC in der 800cc-Zeit erfolglos nachgejagt hatte.

Pedrosa hatte viel Pech

"Es war eine tolle Saison", sagte er. "Aber ich schaue nicht zurück und denke zu oft über diese Dinge nach. Ich genieße einfach den Moment des Sieges." Ein paar aufbauende Worte hatte Stoner noch für seinen Teamkollegen Dani Pedrosa, der in diesem Jahr wieder einmal aufgrund von Verletzungspech vorzeitig aus dem WM-Kampf ausgeschieden war. "Dani hatte die Gelegenheit, einige tolle Ergebnisse für Honda zu holen, aber er hatte auch ziemliches Pech. Die Dinge hätten etwas anders laufen können, wenn er kein Pech gehabt hätte."