Was können Sie über die Reifenabnutzung im Rennen sagen?
Masao Azuma: "Die Abnutzung der Reifen war im Rennen natürlich ein unglaublich wichtiger Faktor, aber es verlief nach unseren Erwartungen. Bei einigen baute der Reifen schneller ab, als man erwartete, zum Beispiel sah man bei Casey, dass sie obwohl seine Rundenzeiten gegen Mitte des Rennens langsamer wurden, weiter konstant und überschaubar blieben. Auf diesem hohem Niveau von Motorradrennen ist die Auswahl der Reifenmischung immer eine Balance zwischen Warm-Up-Leistung und Haltbarkeit während der Renndistanz. Du erhöhst das eine immer auf Kosten des anderen. Diese Saison haben die Fahrer nach reifen gefragt, deren Aufwärmleistung besser ist, um schon in den ersten Runden sicherer zu fahren und sie waren glücklich, dass dies nicht auf Kosten der Haltbarkeit während der Renndistanz ging und das ist genau, was wir am Sonntag gesehen haben."

"Ein Blick auf die Rundenzeiten zeigt, dass die Aufwärmleistung unserer Reifen heute sehr gut war, obwohl die Streckentemperatur bei 13 Grad Celsius lagen und damit viel kälter als beim letztjährigen Aragon GP waren. Casey war schon in seiner zweiten Runde des Rennens unter dem vorherigen Rundenrekord, während sein neuer Rekord in der vierten Runde gefahren wurde und die zehn schnellsten Fahrer fuhren ihre Bestzeiten allesamt in den ersten sechs Runden, also kann man was die Aufwärmleistung angeht kaum um noch mehr fragen. Wie ich schon sagte ist die Kehrseite des Ganzen, wie auch die Piloten wissen, dass die Leistung der Reifen später im Rennen nachlässt, die Haltbarkeit also nicht mehr so gut ist. Der Asphalt und die Bedingungen in Aragon haben den Reifenabbau ebenso beeinflusst – die Strecke war am Freitag noch sehr schmutzig und demnach war auch die Reifenabnutzung stärker als erwartet. Als es während des Wochenendes dann sauberer wurde, die Abnutzung verbesserte sich, aber neben der Ideallinie war die Strecke selbst im Rennen noch schmutzig, also hatten die Fahrer, die sich in Kämpfe verwickelten mehr Probleme damit, denn sie fuhren zum Attackieren oder Abwehren von der Ideallinie ab. Der Reifenabbau war am Sonntag kein Problem, es war nur ein weiterer Faktor."

Warum wurde in der Vorderradmischung ein Schritt von Medium zu Extra Hart gemacht?
Masao Azuma: "Wir wissen aus dem letzten Jahr und durch unsere andauernden Analysen der Strecke und ihrer Charakteristiken, dass die Stabilität des Vorderreifens grausam ist, besonders beim harten Anbremsen in die Bergabkurven und dass gute Beständigkeit und Haltbarkeit wichtig sein würden. Die Medium und Extra Hart Mischungen operieren bei sehr ähnlichen Temperaturen, können also unter gleichen Bedingungen genutzt werden, aber wir wählten den Medium-Slick für besseren Grip, der gut für Àlvaro und Suzuki gut funktioniert hat, und die extra harte Mischung für bessere Stabilität und geringeren Abbau. Bei diesen Bedingungen wurden diese von den meisten Fahrern für das Rennen bevorzugt.