Weltmeister Jorge Lorenzo beendete das zweite freie Training zum Portugal GP in Estoril als Zweiter - 64 Tausendstel hinter Marco Simoncelli und drei Tausendstel vor seinem Landsmann Dani Pedrosa. Damit war der Yamaha-Werkspilot nicht ganz unzufrieden, schließlich war er doch nah an der Spitze dran.

"Mein Gefühl ist gut, denn wir waren immer auf den vorderen Plätzen", fasste der Estoril-Spezialist, der hier alle MotoGP-Rennen seit seinem Aufstieg in diese Klasse im Jahr 2008 gewinnen konnte. "Heute Morgen wurde ich Vierter, am Nachmittag Zweiter. Wir sind aber nahe am ersten Fahrer dran."

Setup-Technisch habe man am Motorrad aber noch etwas Arbeit vor sich. "Gerade beim Bremsen in bestimmten Streckenabschnitten", schilderte der amtierende Weltmeister. "Wenn wir das verbessern können, können wir näher an der Spitze sein."

Lorenzo hofft außerdem darauf, dass das Wetter trocken bleibt. Beide Sessions der MotoGP fanden am Freitag ohne Regen statt. "Aber wir sind auf alles vorbereitet. Klarerweise aber bevorzugen wir es lieber trocken als nass."

Für das Qualifying hat der Yamaha-Pilot derweil bescheidene Ziele. "Um ehrlich zu sein, ist die Poleposition nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es, das Rennen auf dem Podest zu beenden. Wenn das nicht möglich ist, werden wir einfach versuchen das Rennen zu beenden. Das Wichtigste ist es, nicht zu stürzen und ein paar Punkte zu holen."

"Kein perfekter Tag" für Spies

Der Neuling im Yamaha-Werksteam, Ben Spies, war nach zwei achten Plätzen vom Estoril-Freitag etwas geknickt. "Es war kein perfekter Tag, wir hatten einige Mühe", grübelte der Texaner. "Wir gingen heute Nachmittag raus, um ein Gefühl für den härteren Reifen zu bekommen. Wir denken aber nicht, dass das der Weg für das Rennen ist. Wir hatten aber auch keine Chance, den weichen Reifen noch einmal zu nehmen, da wir verschiedene Abstimmungen ausprobierten."

Spies bemängelt, dass er nicht gerade nahe an der Spitze ist. Auf die Bestmarke von Marco Simoncelli verlor er glatte neun Zehntelsekunden. "Aber wir werden unseren Weg zurück nach da oben finden und schneller werden", versprach der Superbike-Weltmeister von 2009. "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass meine Jungs und ich mit Sicherheit einen Schritt finden werden. Wir waren einfach zwei Sitzungen lang weg."

Wenn es regnen sollte, dann sei das für alle gleich, unterstrich Spies. "Ich glaube nicht, dass das viel ändern wird, denn die schnellen Jungs werden auch im Regen noch immer schnell sein, genau wie im Trockenen", analysierte der 26-Jährige. "Regen oder Sonne, da mache ich mir nicht zu viele Gedanken drüber. Ich hatte schon etwas Zeit im Sattel im Regen, aber ich würde dennoch immer lieber im Trockenen fahren, denn es ist ein wenig sicherer. Aber für mich macht es keinen großen Unterschied."

Für das Qualifying hat Spies derweil eine klare Vorstellung, wo er am Ende stehen will. "In den ersten beiden Reihen, das ist es, wo wir für den Start sein müssen. Die Jungs schauen sich all die Daten an und schauen, was sie tun können, um das Motorrad besser zu machen."