Der fünffache Motorrad-Weltmeister Mick Doohan hat Valentino Rossi eine einigermaßen schwierige Zeit vorhergesagt. Der Australier ist der Meinung, dass der Italiener nach zwölf Jahren als Spitzenfahrer durchaus spüren dürfte, wie hart es ist, so lange ganz vorne mitzufahren. Da er zudem noch mit der Nachwirkung von einer Schulterverletzung und dem Wechsel von Yamaha zu Ducati zu kämpfen hat, wird es nicht einfacher.

"Er ist ein toller Fahrer, anders kann man es nicht sagen. Aber es wird hart für ihn - aus Motorsport-Sicht betrachtet, ist er kein junger Hüpfer mehr. Ich denke, in jedem Sport hat man nur eine Dekade, um sich in der Spitze festzusetzen. Er ist in seiner zwölften Saison, es wird also nicht einfacher - vor allem nicht, nachdem man solchen Erfolg hatte. Ich sage damit nicht, dass seine Karriere vorbei ist, aber es geht nicht mehr bergab, ich denke, er ist am Fuße des Hügels", sagte Doohan gegenüber Reuters.

Honda reißt sich am Riemen

Etwas rosiger sah er die unmittelbare Zukunft für seinen Landsmann Casey Stoner. Denn nachdem Honda laut Meinung des fünffachen Weltmeisters aufgrund der Erfolge Ende der 90er und Anfang der 2000er ein wenig selbstzufrieden war und zu wenig in Team und Maschine investierte, hat sich das wieder geändert.

"Seine [Stoners] Plattform mit der Honda ist dieses Jahr so gut wie es nur geht. Honda hatte sich ein wenig verfranzt und deswegen haben sie wohl auch Rossi verloren. Jetzt wollen sie wieder ordentlich Rennen bestreiten. Leider hatte er [Stoner] in Spanien einen Unfall mit Rossi, aber das ist Teil des Racing. Es stehen noch viele Rennen in diesem Jahr aus in er ist definitiv WM-Kandidat", meinte Doohan.

Gut für den Nachwuchs

Stoners Erfolg findet Doohan gut für die weitere Entwicklung des Motorradsports in Australien, denn Nachwuchsfahrer haben es dort nach wie vor schwer, den Sprung auf die internationale Bühne zu schaffen. Für Stoner und seine Familie bedeutete der Versuch, es über die britische und spanische Meisterschaft in die WM zu schaffen, beispielsweise viel Entbehrung und auch viel Risiko. "Die Nachwuchsarbeit kann immer besser sein, das muss einmal überholt werden", betonte Doohan. "Ich denke, es gibt einige Leute, die das tun wollen, aber wie bei vielen Verbänden ist eine Änderung nicht einfach. Andererseits, wenn Casey Stoner und andere Jungs gewinnen, dann wird es nur besser."