Dem Supersport Weltmeister von 2009, Cal Crutchlow, wird enormes Potenzial bescheinigt. Darum bekam er von Yamaha auch die Chance nach einem Jahr Superbike WM für 2011 in die MotoGP-Klasse aufzusteigen. Dort wird er den ins Werksteam aufgestiegenen US-Amerikaner Ben Spies ersetzen.

Crutchlow selbst ist ein ehrgeiziger Pilot, der sich selbst immer hohe Ziele steckt. Und was sein großes Plus ist ist, dass er mit Druck umgehen kann. "Der Druck aus der britischen Bevölkerung auf mich, es gut zu machen, wird hoch sein, aber daran bin ich gewöhnt", gab der 25-jährige zu Protokoll. "Du kannst von deinen Heim-Fans sehr viel Kritik ernten, aber, auf der anderen Seite, wenn du gut bist, dann unterstützen sie dich auch sehr."

2009 wurde Crutchlow Supersport-Weltmeister., Foto: Thomas Börner
2009 wurde Crutchlow Supersport-Weltmeister., Foto: Thomas Börner

"Hoffentlich kann ich einen guten Job machen", meinte Crutchlow weiter und unterstrich mit Resultaten, dass Druck der heimischen Bevölkerung für ihn kein Problem sei. "In den letzten paar Jahren konnte ich nicht mehr machen, als wir in Großbritannien fuhren. Ich gewann das World Supersport-Rennen 2009 und ich gewann diesen Sommer beide World Superbike-Läufe in Silverstone, darum hoffe ich, dass sie hinter mir stehen werden."

Crutchlow will die Nation Großbritannien wieder zurück an die Spitze der MotoGP führen. Seit den Tagen von Barry Sheene war Crutchlows Heimatland nur noch mäßig erfolgreich, zuletzt eroberte Sheene 1984 in Südafrika als Dritter einen Podestplatz in der Königsklasse für die Briten.

Heimrennen bereiten Crutchlow keinen Druck: Er gewann das Supersport-Rennen 2009 und 2010 beide Superbike WM-Läufe., Foto: Yamaha
Heimrennen bereiten Crutchlow keinen Druck: Er gewann das Supersport-Rennen 2009 und 2010 beide Superbike WM-Läufe., Foto: Yamaha

Zwar wurde auch James Toseland in den Jahren 2008/2009 großes Potenzial bescheinigt, doch eine Steigerung in seiner zweiten Saison bleib aus. 2010 fuhr überhaupt kein Brite in der MotoGP. Crutchlow geht es nun aber nicht um die pure Anwesenheit. "Einen Briten zurück in der MotoGP zu haben, ist großartig, aber mein Ziel ist es, der beste britische Fahrer zu werden, der in der MotoGP unterwegs war", so Crutchlow.

In seinem ersten Jahr bleibt der Yamaha-Pilot aber realistisch. "Ich sage nicht, dass ich gewinnen werde, aber mein Ziel ist es, das bestmögliche zu tun. Am Ende glaube ich, dass ich dazu in der Lage bin, auf diesem Level zu gewinnen und ich habe es auch zum Ziel, in fünf Jahren noch dort zu sein und an der Spitze Druck zu machen."

Was tatsächlich seine Ziele für 2011, seine Rookie-Saison, sein werden, das behält er lieber für sich. "Meine Ziele mache ich nur mit mir selbst aus. Kein anderer weiß, welche Ziele ich mir stecke und nur ich selbst kann mir am Ende eines Jahres sagen, ob ich genug getan habe. Ich arbeite immer hart und das Team will, dass ich nächstes Jahr Spaß habe und das beste gebe, was ich nur kann und der Plan ist, 2012 stärker zu werden."