Was die MotoGP zu erwarten hat, wenn es auf Phillip Island trocken bleiben sollte, hat sich im zweiten MotoGP-Training am Samstagmorgen gezeigt. Das dominierte Casey Stoner beinahe nach Belieben. Nachdem es zunächst noch ein wenig dauerte, bis der Kurs ganz trocken war, konnten bald alle Fahrer Slicks aufziehen und dabei zusehen, wie Stoner sich bis auf eine Zeit von 1:31.243 verbesserte und damit den Rest des Feldes klar im Griff hatte. Nur zur Halbzeit der Session hatte der Australier einen kleinen Fehler, als er durch die Wiese gehen musste - indem er auf dem feuchten Gras mit Slicks aber ohne Sturz blieb, zeigte er sein Motocross-Können.

Platz zwei ging ein wenig überraschend an Colin Edwards, der sich bis auf siebeneinhalb Zehntelsekunden an Stoner heranpirschte und damit die beste Yamaha fuhr. Noch interessanter war, dass Ben Spies rund eine Zehntel hinter Edwards Dritter wurde und damit das Yamaha-Satellitenteam Tech 3 das Werksteam ausgestochen hatte. Neo-Weltmeister Jorge Lorenzo blieb mit rund neun Zehnteln Rückstand lediglich Rang vier, allerdings konnte sich der Spanier trotzdem glücklich schätzen. Denn er wurde zwischendurch beinahe von einer Möwe erwischt, die in Kopfhöhe an seiner Maschine vorbeiflog.

Starker US-Auftritt

Für ein starkes US-Ergebnis sorgte Nicky Hayden auf Rang fünf, denn damit hatten es die drei MotoGP-Amerikaner in die Top Fünf geschafft. Eine ähnliche Schrecksekunde wie Stoner hatten auch Andrea Dovizioso und Randy de Puniet, die auf den Plätzen sechs und sieben landeten. Während Dovizioso ebenfalls sitzen blieb, kam De Puniet zu Sturz und musste auf die Ersatzmaschine wechseln.

Ohne Sturz aber mit Problemen im letzten Sektor kam Valentino Rossi durch die Session. Einige gute Zwischenzeiten des Italieners wurden mehrfach im letzten Sektor zerstört, weswegen er lediglich auf Rang acht landete. Hinter ihm kamen noch Marco Simoncelli und Marco Melandri in die Top Ten, wobei Melandri die Session nach einem Sturz auf der Ersatzmaschine beenden musste. Jenseits der Top Ten ergab sich folgende Reihenfolge: Aleix Espargaro, Mika Kallio, Hector Barbera, Alvaro Bautista, Loris Capirossi, Hiroshi Aoyama, und Dani Pedrosa. Pedrosa hatte sich erst zwei Wochen zuvor in Japan das Schlüsselbein gebrochen.