Gemischte Gefühle im roten Lager von Ducati. Der ehemalige Weltmeister Nicky Hayden hielt im ersten Training von Brünn als Fünfter die Fahnen hoch, während das eigentliche Aushängeschild, Casey Stoner, über den siebten Rang nicht hinauskam. Sie verloren aber beide schon über eine Sekunde auf die Spitze.

Hayden selbst war glücklich, endlich wieder im Sattel seiner Desmosedici zu sitzen. "Und das Motorrad fühlte sich aus der Garage heraus gleich gut an", so der US-Amerikaner der unterstrich, dass die ihm und dem Team die zwei Wochen Pause Zeit gaben, reichlich nachzudenken. "Zusammen kamen wir nun mit ein paar Ideen daher, die scheinbar funktioniert haben", lobte das Kentucky Kid.

"Jede Änderung, die wir in der Session heute vornahmen, machte das Motorrad komfortabler und die Rundenzeiten wurden besser", frohlockte der 29-jährige. "Das einzig schlechte ist, dass wir in den letzten zehn Minuten keine Chance hatten den weichen Reifen noch auszuprobieren. Wir waren zwar bereit, damit hinaus zu gehen, aber die Strecke war ein wenig feucht." Glücklich stimmte ihn aber, dass er seine beste Zeit auf dem harten Reifen fahren konnte, kurz bevor die ersten Tropfen auf den Masarykring niederfielen.

"Ich weiß jetzt zwar nicht, was die anderen noch im Gepäck haben, aber ich bin mir sicher, dass wir nicht meilenweit entfernt sind", so Hayden weiter. "Hoffentlich war das der Startschuss für ein paar tolle Dinge, die da noch kommen werden."

Stoner ist am Grübeln

Der Australier Casey Stoner fuhr zuletzt 2008 in Brünn, musste letztes Jahr aufgrund seiner Krankheit pausieren. Heute war er wieder mit am Start und zeigte sich von Rang sieben im ersten Training klarerweise enttäuscht. "Diese Session lief überhaupt nicht so, wie ich das gern gehabt hätte", seufzte der Weltmeister von 2007.

Stoner hatte gleich von Beginn an Probleme damit, sich auf seinem Motorrad wohl zu fühlen. Gerade in den Kurvenscheitelpunkten habe er seine Mühen gehabt. "Wir konnten es dann leicht verbessern und die Rundenzeiten gingen um ein paar Zehntel nach unten, aber nicht mehr", schilderte der 24-jährige. "Außerdem hatten wir hinten Probleme mit dem Grip."

Beim Australier hatte man sich heute zu einer etwas anderen Taktik als die gesamte Konkurrenz entschieden. Während alle anderen MotoGP-Fahrer mit den harten Reifen begannen, nahm Stoner zunächst die Weichen. "Wir dachten, dass die Strecke schmutzig sein würde, aber wir kamen nie wirklich auf das Tempo, welches wir gebraucht hätten", grübelte er und fügte an, dass man verschiedene Lösungen probiert habe, um die Bodenwellen besser zu kompensieren. "Aber wir fanden am Kurvenausgang trotzdem nicht den Grip den wir suchten. In den letzten beiden Sektoren scheinen wir ganz okay zu sein, also werden wir morgen an der ersten Hälfte der Runde arbeiten."