Als einer der großen Fahrer-Manager der Motorrad-Welt ist Carlo Pernat nicht nur seit Jahren Stammgast im MotoGP-Paddock, sondern er kennt sich auch aus. Und der Italiener muss nach den jüngsten Stürzen und Verletzungen mit dem Reifen-Reglement hart ins Gericht gehen, denn nach seiner Meinung gehört das Reglement diesbezüglich geändert. "Zwei Mischungen sind nicht genug und man kann die Reifen nicht zwei Wochen vor der Veranstaltung vorbereiten, wenn man das Wetter und die Temperaturen nicht kennt", sagte Pernat gegenüber GPOne.

In Silverstone sei beim Wetter das Gleiche passiert wie in Le Mans und es gebe generell zu viele Stürze. "Es wird gefährlich. Etwas muss sich ändern und es sollte zumindest drei Mischungen und mehr Reifen für jeden Fahrer geben. Wenn die Reifenregel so bleibt, wie sie ist, dann wird nicht nur die Sicherheit leiden, sondern auch die Show", betonte Pernat. Denn wenn in einem dünn besetzten Feld noch weitere Fahrer ausfielen, dann bestünde das Risiko, dass sich die MotoGP lächerlich mache, so wie in Silverstone, wo nur 13 Fahrer ins Ziel kamen, meinte er weiter.

Eine echte Antwort hatte Pernat in Silverstone darauf bekommen, wie es um die Psyche von Jorge Lorenzo bestellt ist. Acht Sekunden Vorsprung seien eine klare Ansage. "Das ist ein Abgrund. Wenn einige dachten, Jorge könnte diese Chance auf die WM auslassen, dann hat er die eines Besseren belehrt. Es gibt nur mehr einen Kampf um Platz zwei. Valentinos Abwesenheit hat den Rest ein wenig nach vorne gebracht und wir werden nun einige nette Kämpfe um Platz zwei sehen, bei denen mehrere Fahrer dabei sind. Fahrer wie Ben Spies, der auf der ersten Strecke, die für alle neu war, ein Podest geholt hat. Simoncelli nähert sich der Spitze ebenfalls."