Portrait
Seit 1952 gastiert die Motorrad-Weltmeisterschaft jährlich in der Bundesrepublik, womit der Deutschland-GP zu den ältesten Events im aktuellen Rennkalender zählt. In den Anfangsjahren hauptsächlich auf dem Schotten- und dem Solitudering unterwegs, bildeten im Anschluss bis Ende der 1990er-Jahre der Hockenheimring und der Nürburgring im fast jährlichen Wechsel die Heimat des Großen Preises von Deutschland. Seit 1998 wird am Sachsenring gefahren, nur 2020 musste das Rennen aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen.
Das Layout des Sachsenring
Bereits 1927 wurde das erste Rennen in Hohenstein-Ernstthal ausgetragen. Der ursprüngliche Streckenverlauf führte 8,7 Kilometer über öffentliche Straßen in der Umgebung. 1961 feierte der Sachsenring in Form eines Straßenkurses auch sein Debüt im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft, damals noch als Großer Preis der DDR. Die Strecke blieb bis 1972 im Kalender, ehe der Sachsenring aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen und auch politischer Querelen von der WM-Bühne verschwand.
Der Rennbetrieb mit nationalen Serien wurde fortgeführt, doch 1990 folgte das endgültige Aus für die Traditionsrennstrecke. Erst Mitte der 90er-Jahre wurde dann eine neue, nun permanente Rennstrecke inklusive Fahrsicherheitszentrum und Veranstaltungsgelände eröffnet. Mit dem ursprünglichen 8,7 Kilometer langen Straßenkurs hatte der neue Sachsenring praktisch nichts mehr gemeinsam. Die Strecke wurde auf 3,671 Kilometer verkürzt und verfügt nun über zehn Links- und nur drei Rechtskurven. Besonders charakteristisch für den Sachsenring sind die beachtlichen Höhenunterschiede auf der Strecke, die dem Kurs das Image einer Berg- und Talbahn einbrachten.

Unverkennbar ist der Omega-förmige Teil von Kurve zwei bis fünf. Turn vier eröffnet eine Reihe von sieben Linkskurven in Serie, bevor es in die gefürchtete Kurve elf geht. Der als Wasserfall bezeichnete Rechtsknick ist sehr schnell und führt steil bergab. Zusätzlich ist die rechte Reifenflanke aufgrund der vorangehenden Linkspassagen bei der Ankunft stark ausgekühlt, was schon zu vielen heftigen Stürzen führte.
Die Statistik zum Deutschland-GP
Rekordsieger am Sachsenring ist MotoGP-Superstar Marc Marquez, der zwischen 2013 und 2021 insgesamt achtmal in Folge triumphierte. Hinter ihm folgen Giacomo Agostini und Mike Hailwood, die den Deutschland-GP sechs- bzw. viermal gewinnen konnten. Auch Valentino Rossi und Dani Pedrosa siegten viermal, holten all ihre Siege in Deutschland am Sachsenring. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur in Hohenstein-Ernstthal ist Honda mit 15 Siegen, gefolgt von Yamaha mit vier und Ducati mit drei.