Den ersten Holeshot der Saison 2016 holte sich Pole-Setter Romano Fenati. Hinter ihm reihten sich Livio Loi und Brad Binder ein, sofort entbrannte ein wilder Fight um die Spitze. Der einzige deutsche Moto3-Fahrer Philipp Öttl erwischte einen suboptimalen Start und fiel auf den fünfzehnten Rang zurück. Loi übernahm kurz die Führung, wurde nach einem Fehler war auf Rang zehn durchgereicht. An der Spitze duellierten sich Binder, Navarro, Antonelli, Fenati, Bagnaia und Bastianini, während dahinter Quartararo um Anschluss kämpfen musste. Nach einigen Runden verlor auch Bastianini den Anschluss, während in der Spitzengruppe die Führung beinahe in jeder Kurve wechselte.

Zur Rennhalbzeit setzte sich Rookie Bulega in der Verfolgergruppe durch und kämpfte sich mühsam an die Top fünf heran. Auch Öttl startete eine Aufholjagd, nachdem er zeitweise auf Rang 18 gelegen war. Auch Loi fing sich und setzte sich als Siebter ebenfalls von der Verfolgergruppe ab. Runde und Runde knabberte er seinen Rückstand auf die Spitzengruppe weg, kam aber nicht in Schlagdistanz. Unterdessen konnte sich weiterhin niemand länger als einige Kurven an der Spitze etablieren, spätestens auf Start-Ziel schossen die Konkurrenten aus dem Windschatten wieder vorbei. Öttl setzte sich inzwischen in der Verfolgergruppe durch, konnte aber seinen Rückstand auf Bastianini auf Rang neun nicht mehr wettmachen.

Zwei Runden vor Schluss waren dann Loi und Bastianini an der Spitzengruppe dran, die sich mit wilden Windschattenduellen und Überholmanövern gegenseitig bremste. In die letzte Runde ging als Erster Binder, dahinter Fenati und Antonelli. Fenati fiel nach einem Verbremser in Turn 1 weit zurück, Binder versuchte verzweifelt, sich von Antonelli abzusetzen, der wiederum von hinten von Bagnaia, Navarro und Bulega bedrängt wurde. In den letzten Kurven machte sich Binder so breit, wie es mit einer Moto3-KTM eben geht, doch Antonelli nutzte seinen Windschatten und beschleunigte auf dem Zielstrich doch noch an ihm vorbei, am Ende hatte er die Nase um sieben Tausendstelsekunden vorn. Den dritten Rang verteidigte Bagnaia gegen Fenati.

Die Platzierungen: Den erste Moto3-Sieg der Saison holte sich Antonelli, neben ihm auf dem Treppchen stehen Brad Binder und Bagnaia. Als Vierter verpasste Fenati knapp das Podium, dahinter kamen Bastianini, Bulega und Navarro ins Ziel. Loi wurde Achter, Öttl und Kornfeil komplettierten die Top Ten.

Die Zwischenfälle: Ungewöhnlich für die heiß umkämpfte Moto3, doch in Katar gab es nur einen Sturz. Jorge Martin erwischte es in der vorletzten Runde, alle anderen 32 Fahrern kamen heil ins Ziel.

Das Wetter: Unter dem katarischen Flutlicht herrschten zum Rennen der Moto3 perfekte Wetterbedingungen. Lufttemperaturen von 24 Grad und Asphalttemperaturen von 30 Grad boten guten Grip.

Die Analyse: Der Moto3-Saisonauftakt bot Spannung bis zur letzten Sekunde. Nach diesem Sechskampf einen Titelfavoriten auszumachen, ist absolut unmöglich. Erfreulich ist auf jeden Fall, dass so viele Fahrer Sieganwärter sind und drei verschiedene Fabrikate die ersten drei Plätze einnehmen. Am Ende lagen sieben Fahrer innerhalb einer Sekunde. Das lässt auf weitere spannende Rennen hoffen. Eine starke Teamleistung bot Valentino Rossis Nachwuchsakademie auf, besonders Rookie Bulega zeigte sich kämpferisch und bärenstark. Diesmal wurde sein Einsatz noch nicht belohnt, doch auch er ist sicherlich ein Kandidat für das Podium.