Für Marcel Schrötter gestaltete sich das Rennen auf dem Circuito do Estoril als äußerst schmerzvolle Angelegenheit. Der 18-jährige Mahindra-Pilot kämpfte über die 23-Runden-Distanz mit Muskelkrämpfen am linken Schienbein. In Anbetracht dieser Umstände und dem verpatzten Qualifying am Samstagnachmittag kam der 18. Platz sogar etwas überraschend zustande.

Schrötter kam im Qualifikationstraining im Grande Prémio de Portugal wegen zahlreicher Probleme nicht über Startplatz 27 hinaus. Aufgrund der wechselhaften Witterungsverhältnisse an den Trainingstagen spekulierte er insgeheim auf Regenrennen, um das Abstimmungsmanko seiner Mahindra 125 mit fahrerischem Einsatz ausgleichen zu können. Doch entgegen den Vorhersagen der lokalen Wetterstationen blieb der erhoffte Regen am Sonntagnachmittag aus. Das 125ccm Rennen konnte somit bei nahezu perfekten Bedingungen abgewickelt werden.

Kurz an den Punkten dran

Nach einem guten Start in das Rennen kämpfte sich Schrötter Platz um Platz nach vorne, bis sogar sein Teamkollege Danny Webb vor ihm auftauchte, der in Positionskämpfe um den letzten Platz in den Punkterängen verwickelt war. In der Schlussphase musste Schrötter aber seine Aufholjagd wegen der immer heftigeren Schmerzen und einem unachtsamen Nachzügler beenden. Bis zu diesem Zeitpunkt war er aber in der Lage, Rundenzeiten zu fahren, die im Bereich der seines Teamkollegen lagen und zum Teil sogar auch schneller waren. Nach der Zieldurchfahrt zeigte er sich zunächst vom Ergebnis etwas überrascht, jedoch nach genauerer Betrachtung seines Rennverlaufes freute er sich über die erzielten Fortschritte gegenüber den Trainingstagen.

Schrötter sagte: "Im Vergleich mit den Trainings ist das heutige Resultat gar nicht so schlecht. Restlos zufrieden bin ich aber damit nicht. Es freut mich aber, dass uns für das Rennen ein großer Schritt gelungen ist. Die Rundenzeiten waren bis zu zwei Sekunden schneller. Mein Start war gut und danach war ich auch gleich in einem Zweikampf verwickelt, der mich aber aufgehalten hat. Schade, weil ich deswegen in der Anfangsphase wieder viel Zeit verloren habe. Hinzu kamen aber auch die Schmerzen am Schienbein, die mich beim Runterschalten doch wesentlich behindert haben. In vielen Kurven musste ich daher eine weite Linie fahren."

Es geht vorwärts

Weiter erklärte der Deutsche: "Trotzdem ist es mir gelungen an Ono dranbleiben zu können. Sein Motorrad geht aber auf den Geraden richtig gut, sodass ich keine Chance hatte an ihm vorbeizugehen. Zusammen haben wir aber zu der Gruppe mit Danny aufgeholt. Leider hat dann ein Nachzügler nicht aufgepasst und vor mir die Lücke zugemacht, nachdem er zuvor Ono vorbeigelassen hatte. Nachdem die Schmerzen auch beinahe unerträglich wurden und nach hinten eine große Lücke war, bin ich in den letzten Runden eigentlich nur noch um die Strecke gerollt. Ich wollte aber das Rennen unbedingt zu Ende fahren. Die heutige Leistung von mir und auch vom Team gibt für den Test am Dienstag zusätzlichen Auftrieb, wo wir mit dem Test der neuen Teile fortsetzen werden. Nach diesem Rennen ist auch zu erkennen, dass es vorwärts geht."