MZ-Werksfahrer Anthony West stürzte beim Grand Prix von Portugal, dachte aber gar nicht ans Aufgeben, sondern kämpfte weiter und ertrotzte noch den 27. Rang – ein bemerkenswertes Resultat angesichts der Umstände. Der 28-jährige Australier ging vom 29. Startplatz aus ins Rennen, fiel im Gedränge aber zunächst noch weiter zurück.

Meter um Meter kämpfte er sich dann bis zu Rennmitte auf Platz 26 und bis zur 18. Runde auf Rang 23, wo er in ein verbissenes Duell mit Yonny Hernandez verwickelt wurde. West hatte den jungen Kolumbianer gerade überholt, als Hernandez sich zu revanchieren versuchte und seinen Gegner von hinten touchierte. West kam von der Strecke ab und kippte im Kiesbett um, richtete seine Maschine aber wieder auf und querte als 27. die Ziellinie. Hernandez dagegen kam auf Platz 18 - ein Rang, der auch für West erreichbar gewesen wäre.

Mit dem IAMT-Chassis muss noch mehr Abstimmungsarbeit betrieben werden, Foto: MZ Racing
Mit dem IAMT-Chassis muss noch mehr Abstimmungsarbeit betrieben werden, Foto: MZ Racing

"Der Zwischenfall mit Hernandez hat Anthony wertvolle Zeit, aber auch seine Konzentration gekostet", erklärte MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer. "Natürlich hätten wir lieber einen 18. als den 27. Platz mit nach Hause genommen, doch ein vorderer Platz in den Punkterängen wäre nach unseren Trainingsleistungen mit dem IAMT-Fahrwerk ohnehin kaum in Reichweite gewesen. Unser Testpilot Arne Tode wird unseren eigenen Stahlgitterrohrrahmen nun in der Spanischen Meisterschaft am kommenden Wochenende einsetzen und weiter abstimmen. Dann treffen wir die endgültige Entscheidung, mit welcher Maschine wir beim Grand Prix in Le Mans antreten."

Anthony West gab nach dem Rennen zu Protokoll: "Ich habe Yonny Hernandez mit einem absolut sauberen Manöver überholt, doch dann hat er mich irgendwie berührt, und ich kam von der Strecke ab. Das war eine unnötige Aktion, bei der ich den zweiten Preis gewonnen habe! Ich stürzte im Kiesbett, konnte das Motorrad aber wieder aufrichten und weiterfahren. Was wir jetzt brauchen, ist mehr Zeit auf der Strecke, um für das IAMT-Chassis eine gute Abstimmung zu finden. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Motorrad richtig gut werden kann – wir haben nur noch nicht genügend Erfahrung damit!"