Als Marcel Schrötter im Moto2-Rennen von Austin am Kurvenausgang von Turn 1 in hohem Bogen von seiner Kalex geschleudert wurde, blieb er zunächst mit sichtlich starken Schmerzen liegen. Ein Schlüsselbeinbruch war zu befürchten. Erste Röntgenaufnahmen gaben leichte Entwarnung: Kein Bruch, wahrscheinlich 'nur' eine Bänderverletzung.

Zurück in Deutschland erhielt Schrötter die Bestätigung: Riss beider Bänder im Schultereckgelenk. Eine Verletzung, die einen Eingriff erfordert. Dieser muss aber nicht sofort stattfinden, weshalb sich Schrötter für eine Verschiebung der Operation entschied und nun in Jerez das Rennwochenende bestreiten will.

"Nachdem wir uns noch die Meinung zweier anderer Spezialisten eingeholt hatten, stand fest, dass wir erst einmal versuchen, es so hinzubekommen", erklärt Schrötter. "Jetzt nach der Pause habe ich schon deutliche Fortschritte gemerkt und ich bin sehr motiviert. Ich konnte in Memmingen auch einen Spezialisten für Schulter-Chirurgie besuchen. Von ihm kam auch der Tipp, zu einem Physiotherapeuten in Landshut zu gehen, der bezüglich Bänder-Verletzungen einen sehr guten Ruf hat. Ich war aber auch bei meinem Physio zu Hause in Apfeldorf, der ebenfalls einen sehr guten Job gemacht hat. Ich wollte nichts unversucht lassen. Alle haben dazu beigetragen, dass die Schulter in so kurzer Zeit jetzt so ist wie sie ist."

Dennoch wird das erste Freie Training am Freitagvormittag eine Fahrt ins Ungewisse für Schrötter: "Man weiß nie wie es funktionieren wird, bevor ich nicht auf dem Motorrad gesessen habe. Die Schulter ist beim Fahren nicht unwichtig. Wie ich mich bewegen kann und wie ich das Motorrad bewegen kann, wird das Entscheidende sein. Die Position beim Beschleunigen und Bremsen dürfte meiner Meinung nach nicht so schlecht sein, aber die Seitbewegungen von links auf rechts und rechts auf links könnten mir Probleme bereiten."

Schrötter ist dennoch entschlossen, an seine gute Form der ersten drei Rennwochenende anzuknüpfen. Ich werde alles geben, um trotz Verletzung bestmögliche Ergebnisse zu erreichen und da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben. Ich habe richtig Lust zu Fahren. Von Rennen zu Rennen haben wir gezeigt, dass wir vorn mitkämpfen können", ist er überzeugt.