Die Motorrad-Weltmeisterschaft könnte übernächstes Jahr eine weitere Traditionsmarke begrüßen. Wie BikeSportNews berichtet, wird der britische Hersteller Triumph 2019 Honda als Motorenmonopolist in der Moto2 ablösen. Seit der Einführung der neuen Klasse im Jahr 2010 kamen die Triebwerke ja stets von Honda, das seriennahe 600ccm-Aggregate lieferte, die von der Firma ExternPro in Aragon aufbereitet wurden. Der Vertrag zwischen dem japanischen Riesen und der Dorna läuft noch bis Ende 2018.

In den letzten Jahren sorgten diese Motoren, welche die überaus beliebten aber leider ebenso teuren 250ccm-Zweitakter ablösten, aufgrund ihres wenig GP-artigen Charakters aber nur noch für wenig Begeisterung. Nun soll mit Triumph wieder ein frischer Wind in der Moto2 wehen. Die Briten setzen auf ein ganz neues Konzept. Ein Dreizylinder mit 750ccm soll künftig unter den Verkleidungen von Kalex, Suter und Co. verbaut werden. Ein derartiger Motor arbeitet auch im Straßenmotorrad 'Street Triple' von Triumph.

Überraschender Triumph-Einstieg in Moto2

Dennoch ist der Einstieg Triumphs in die Motorrad-WM durchaus als Überraschung zu werten. Große Erfolge im Rennsport sucht man in der langen Firmenhistorie vergeblich. Das Engagement in der Moto2 soll nun wohl dazu dienen, das etwas verstaubte Image aufzupolieren und so vielleicht auch eine jüngere Klientel anzusprechen. Für die Motorrad-WM kann der Einstieg eines derart großen Namens nur von Vorteil sein - eine klassische Win-Win-Situation.

Valencia 2017 wird das vorerst wohl letzte Moto2-Rennen mit Honda-Motoren, Foto: Tobias Linke
Valencia 2017 wird das vorerst wohl letzte Moto2-Rennen mit Honda-Motoren, Foto: Tobias Linke

Klar ist damit wohl auch, dass ein Einstieg von MV Agusta als Motorenlieferant in die Moto2-Weltmeisterschaft vorerst vom Tisch ist. Die Italiener hatten sich im Vorjahr selbst mit großspurigen Ankündigungen ins Gespräch gebracht, nachdem man nun aber wieder einmal in finanzielle Schwierigkeiten gerutscht ist, wäre ein derart aufwändiges Motorsport-Engagement aber wohl ohnehin nicht zu stemmen gewesen.

Ganz anders die Situation bei Triumph. 2016 legte man beim Umsatz deutlich auf über 407 Millionen britische Pfund zu, verdoppelte den Gewinn mit 16,6 Millionen beinahe und verkaufte 56.253 Motorräder, fast 2500 mehr als noch im Vorjahr.