Vier Deutsche sind 2015 in der Moto2 unterwegs. Wie schnitten die deutschen Fahrer in Austin ab?

Sonntag

Marcel Schrötter (13.): Drei Plätze machte Schrötter im Rennen gut. Das reichte zu drei WM-Punkten und zu der Ehre, den Grand Prix in Austin als bester Deutscher zu beenden. "Ich muss gestehen, ich bin echt enttäuscht von diesem Ergebnis", sagte Schrötter. "Wir hatten eine vielversprechende Pace, die eigentlich viel besser war als dieses Ergebnis. Die Top-10 hätten locker drin sein müssen."

Sandro Cortese (14.): Aufgrund seiner schlechten Startposition musste sich Cortese im Mittelfeld abquälen. Als Lohn für harte Kämpfe gab es Platz 14 und damit zwei Punkte für die WM-Wertung. 1.4 Sekunden fehlten ihm auf den unmittelbar vor ihm eingelaufenen Schrötter. "Ich konnte einfach nicht das aus dem Motorrad herausholen, was es hergegeben hätte. Das müssen wir jetzt abhaken. Natürlich ist die Platzierung nicht gut", ärgerte sich Cortese.

Jonas Folger (16.): Das gesamte Wochenende über kam der Katar-Sieger nicht in Fahrt. Im Rennen musste er sich vom 19. Startplatz nach vorne kämpfen. Das gelang Folger nur bedingt. Er kam als 16. ins Ziel, blieb damit ohne WM-Punkte und ist die Führung in der Weltmeisterschaft damit auch schon wieder los. Auf einen Zähler fehlten 1.3 Sekunden, in der WM nun fünf Punkte auf Leader Alex Rins. "Die Enttäuschung ist gewaltig groß", sagte Folger. "Vom ersten Training an sind wir an diesem Wochenende gegen eine Wand gefahren, nämlich das Motorrad dahingehend abzustimmen, dass ich ein Gefühl dafür aufbauen könnte. Wir haben wirklich in jede mögliche Richtung gearbeitet, jedoch wir waren zu keinem Zeitpunkt in der Lage auch nur ansatzweise eine Lösung zu finden. Letztendlich hat auch der massive Umbau für das Rennen nichts bewirkt."

Florian Alt (25.): 1:19 Minuten verlor Florian Alt auf die Spitze. Unter den Piloten, die nicht zu Sturz kamen, belegte der Moto2-Rookie damit den letzten Platz.

Jonas Folger enttäuscht in Austin, Foto: Milagro
Jonas Folger enttäuscht in Austin, Foto: Milagro

Samstag

Marcel Schrötter (10.): Als Zehnter war Schrötter diesmal stärkster Deutscher. 0.66 Sekunden trennten den Bayern am Ende von der Pole Position, rund drei Zehntel von der zweiten Startreihe. Kurz vor Ende gab es aber auch einen kleinen Dämpfer in Form eines Sturzes. Schrötter blieb bei seinem Ausrutscher aber unverletzt. "Ich bin mit diesem Startplatz zufrieden und es war allemal ein positiver Tag für uns. Gegenüber gestern konnten wir uns gewaltig steigern, denn schon am Vormittag waren wir von der Pace her im Trockenen gut dabei. Ich hoffe wir können nun diese Form behalten", sagte Schrötter.

Sandro Cortese (16.): Sandro Cortese war nach dem Qualifying enttäuscht. Der ehemalige Moto3-Weltmeister kam nicht über Rang 16 hinaus. Seine 2:10.930 erzielte er schon auf seiner sechsten Runde und konnte sie im zweiten Stint nicht verbessern. Auch, weil er einen kleinen Sturz zu verkraften hatte. "Ich war auf einer schnellen Runde und wollte an Salom vorbei. Dabei bin ich leider gestürzt. Danach habe ich noch versucht, weiterzukämpfen, aber es war nicht mehr drin", ärgerte sich Cortese.

Jonas Folger (19.): Mit dem Sieg wird WM-Leader Folger in Austin wohl nichts zu tun haben. Ein schlechtes Qualifying reihte sich nahtlos in ein bislang durchwachsenes Rennwochenende ein. Folger konnte nicht einmal die Marke von 2:11.0 knacken und muss den Texas GP aus der 19. Position in Angriff nehmen. "Der 19. Startplatz ist natürlich eine riesengrosse Enttäuschung. Im Moment will es einfach nicht gelingen das super Gefühl für das Motorrad zu finden, wie es vor zwei Wochen in Katar der Fall war. Wir haben im Moment keine Idee, wo der Hebel anzusetzen ist", zeigte sich Folger ratlos.

Florian Alt (27.): Platz 27 für Alt gab es im Qualifying in Austin. Damit ließ der Moto2-Rookie zwei Rivalen hinter sich, büßte auf die Spitze aber dreieinhalb Sekunden ein.

Jonas Folger startet nur von Platz 19 in den Grand Prix, Foto: Folger
Jonas Folger startet nur von Platz 19 in den Grand Prix, Foto: Folger

Freitag

Sandro Cortese (8.): Je 17 Runden fuhr Cortese in den beiden Trainingseinheiten des Tages. Im Trockenen lief es wesentlich besser, denn dort belegte der ehemalige Moto3-Weltmeister den 8. Platz. Mit einem Rückstand von 0.950 Sekunden war er damit der schnellste Deutsche. "Es war gut, dass wir heute Morgen viele Runden im Nassen gefahren sind. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage sagen weiteren Regen an. Im Trockenen habe ich gute Erfahrungen gesammelt. Ich hatte das erste Mal wirklich Spaß auf der Strecke", sagte Cortese.

Jonas Folger (14.): Der Katar-Sieger konnte in Austin bislang noch nicht an seine Leistungen vom ersten Rennwochenende der Saison anschließen. In beiden Sessions belegte Folger den 14. Rang. 1.398 Sekunden Rückstand fehlten am Ende des Tages auf die Bestzeit von Sam Lowes. "Natürlich waren die Bedingungen nicht optimal, aber das war nicht der Grund für diesen holprigen Auftakt. Ich vermisse einfach das gute Gefühl, das ich zuletzt in Katar für das Motorrad hatte. Im Moment ist das Bike einfach noch nicht optimal abgestimmt, es fehlt die Balance", so Folger.

Marcel Schrötter (19.): Auf nasser Fahrbahn im ersten Training war Schrötter noch bester Deutscher und ließ als Sechster viele Topfahrer hinter sich. Am Nachmittag im Trockenen fiel er aber deutlich zurück. Auf seiner Mistral verlor er 1.7 Sekunden auf die Bestzeit und schaffte nur auf den 19. Platz. "Es fehlt mir einfach das Vertrauen, um fahrerisch mehr aus mir zu holen. Ich fühle mich auf dem Bike nicht wohl, daher dürfen wir nichts unversucht lassen, um insgesamt betrachtet jedes Detail zu verbessern", gestand Schrötter.

Florian Alt (26.): Alt löst sich langsam von der Roten Laterne in der Moto2. Vier Gegner konnte der Moto2-Rookie am Freitag hinter sich lassen. Der Rückstand war mit über vier Sekunden aber erneut sehr groß. Selbst auf den unmittelbar vor ihm platzierten Robin Mulhauser fehlten 1.478 Sekunden.