Nach neun Moto2-Rennen, von denen er vier gewann, führt Esteve Rabat die Weltmeisterschaft an. Jetzt hat der Spanier den Vertrag mit seinem Marc-VDS-Team um ein weiteres Jahr verlängert, obwohl er eine Klausel in seinem Vertrag hatte, die ihm den Aufstieg in die MotoGP-Klasse ermöglicht hätte, wenn er am Ende der Saison 2014 Moto2-Champion werden würde.

Rabat wäre der erste Moto2-Weltmeister, der nicht direkt in die MotoGP-WM aufsteigen und stattdessen versuchen würde, seinen Titel zu verteidigen. Die bisherigen Moto2-Champions Toni Elias (2010), Stefan Bradl (2011), Marc Marquez (2012) und Pol Espargaro (2013) wechselten nach ihrem Titelgewinn in der Moto2 in die Königsklasse.

"Ich bin aus mehreren Gründen glücklich, 2015 bei Marc VDS zu bleiben", erklärte Rabat. "Der Hauptgrund ist, dass sie genauso heiß auf Siege sind wie ich. Ich habe gute Leute um mich herum, die gewährleisten, dass ich alles habe, was ich zum Gewinnen brauche, also warum sollte ich woanders hingehen?"

Nachdem jetzt alle Details geklärt sind, kann sich Rabat ganz auf seine Mission konzentrieren: Der Spanier will der nächste Moto2-Weltmeister werden. Vor der Sommerpause liegt er 19 Punkte vor seinem Teamkollegen Mika Kallio. "Noch nie hat jemand die Moto2-Weltmeisterschaft gewonnen und den Titel dann verteidigt. Ich hoffe, ich werde der erste sein!"

Auch die Teamführung von Marc VDS ist glücklich über den Verbleib des Spaniers, besonders da Rabat immer wieder mit MotoGP-Teams wie Pramac Ducati in Verbindung gebracht wurde. "Jetzt können wir uns völlig auf das Hauptziel der Saison konzentrieren: Die erste Weltmeisterschaft für ihn und das Team", freute sich Teamchef Michael Bartholemy.

MotoGP-Aufstieg wohl erst 2016

Aus dem für 2015 angepeilten MotoGP-Aufstieg wird für das Marc-VDS-Team wohl nichts. "Dafür ist es zu spät", erklärte Bartholemy gegenüber MCN. Jetzt plant man, 2016 aufzusteigen, "denn kein Hersteller hat uns ein Paket angeboten, dass gut genug wäre, um die Ergebnisse zu erzielen, die Marc [van der Straten] erwarten würde. Es ist besser, abzuwarten und sich auf 2016 vorzubereiten."

"2016 wird es mit den neuen Regeln große Veränderungen geben. Außerdem wollen wir sehen, wie gut sich das Open-Bike von Honda im Vergleich zu Yamaha im nächsten Jahr schlägt", erklärte Bartholemy. Nach den ersten drei Rennen 2015 will man sehen, welcher Weg der beste ist. "Für nächstes Jahr konnten wir keine Honda bekommen und Yamaha könnte zwar Motoren liefern, aber wir müssten unser eigenes Chassis benutzen." So wäre es sehr schwierig, mit den Factory-Bikes zu kämpfen, argumentiert Bartholemy. "Man kann um die Plätze 17 bis 24 fahren, aber das ist nicht das, was wir wollen."