Die deutschen Piloten hatten im Moto2-Qualifying zum Niederlande GP in Assen nichts zu lachen. Die ersten vier Startreihen blieben ihnen verwehrt, Sandro Cortese war als 14. mit fast einer Sekunde Rückstand noch der Schnellste.

"Wir haben wirklich noch ein wenig zu kämpfen im letzten Sektor. Aber ich denke, da finden wir auch noch eine Lösung. Das Gute an diesem Qualifying war, dass wir einen guten Rhythmus finden konnten. Was auch wichtig ist für morgen, um eine gute Platzierung einzufahren", sagte Cortese.

Mit seinem 16. Startplatz gar nicht so unzufrieden war Marcel Schrötter: "Klar entspricht diese Position nicht dem, wo wir hin wollen und schon gar nicht gehören wir dorthin. Nach den gestrigen Trainings haben wir das Motorrad ziemlich stark verändert und dabei ist uns ein unübersehbarer Fortschritt gelungen."

Schlimmer erwischte es Jonas Folger, der früh abflog und sich mit dem 21. Platz begnügen musste. "Dieser dumme Ausrutscher hat die gesamte Session ruiniert und somit eine gute Ausgangsposition für das Rennen verbaut! In meiner ersten fliegenden Runde mit neuen Reifen habe ich wohl etwas zu hart gepusht und dabei ist mir das Vorderrad weggerutscht. Die Fahrbahn war bereits mit Beginn des Qualifying vollkommen abgetrocknet, aber wegen der unbeständigen Bedingungen wollte ich einfach keine Zeit verlieren", ärgerte sich der bayrische Pilot.

Den Schweizer Piloten erging es nicht viel besser. Mit einer Ausnahme: Domi Aegerter, der sich mit Tito Rabat um die Pole Position duellierte. Aegerter zog letztlich den Kürzeren, was ihn schon ein wenig wurmte: "Ich glaubte fest an meine erste Pole-Position, und ich habe alles versucht, um sie zu kriegen. Natürlich war ich etwas enttäuscht, dass es am Ende nicht ganz geklappt hat, aber zählen tut nur das Rennen, und dafür bin ich in der ersten Startreihe optimal platziert." Für Sonntag ist der WM-Vierte zuversichtlich: "Diese Strecke passt hervorragend zur mir, das habe ich schon letztes Jahr mit dem dritten Rang bewiesen."

Spektakulärer Crash von Mulhauser

Seinen Teamkollegen Robin Mulhauser erwischte es schlimmer. Der Rookie flog mit seinem Motorrad ab, das im Anschluss auch noch Feuer fing. Teamchef Fred Corminboeuf erklärte: "Zum Glück ist er dank einem sensationellen Reflex noch vor dem Einschlag in die Mauer vom Motorrad abgesprungen. Er hat sich am rechten Knöchel verletzt und Prellungen davongetragen, aber er wird morgen zum Rennen antreten können. Das Motorrad wurde hingegen beim Einschlag in die Mauer komplett zerstört."

Mit ihren eigenen Leistungen haderten Tom Lüthi (17.) und Randy Krummenacher (26.). Lüthi: "Ich habe im Training so richtig eine auf den Deckel bekommen. Wir konnten uns zwar steigern, aber ganz klar zu wenig, und es ist schade, dass ich in der Schlussphase der Qualifikation nicht weiter zulegen und einen Platz weiter vorn in der Startaufstellung sicherstellen konnte. Damit ist die Ausgangslage natürlich schlecht fürs Rennen."

Krummenacher verstand die Welt nicht mehr so ganz: "Im Moment ist es mir noch völlig unklar, warum es während des Qualifying nicht schneller ging. Ich habe wie immer alles gegeben und in jeder schnellen Runde bis ans Limit gepusht. Wir müssen erst die Daten genauestens analysieren und daraus unsere Lehren ziehen, damit wir uns bis zum Rennen verbessern."