Zwei Wochen nach seinem heroischen Auftritt beim GP von Japan - als er in der dritten Kurve stürzte, sein Motorrad dennoch zur Reparatur an die Box zurückbringen konnte und sich dann im Medical Center die ausgerenkte linke Schulter wieder einrenken liess, bevor er zum Re-Start des zuvor abgebrochenen Rennens wieder antrat - musste Dominique Aegerter am ersten Trainingstag zum WM-Finale 2013 auf der winkligen Strecke von Valencia in Spanien leiden. Das Weekend ist auch geprägt von der Rückkehr seines lange verletzten Technomag-carXpert-Teamkollegen Randy Krummenacher (schwere Hirnerschütterung nach einem Sturz im Training des GP von England).

Dominique Aegerter (14. Rang): "Körperlich ging es mir beim GP Japan zweifellos besser. Heute Morgen wurde die Schulter eingebunden, und ich werde permanent mit Elektrotherapie behandelt. Unter diesen Umständen ist es natürlich schwierig, das Maximum herauszuholen und das Set-Up des Motorrads weiterzuentwickeln. Ich bin in einer Art Teufelskreis gefangen. Weil ich auf dem Motorrad nicht wirklich frei bin, komme ich bei der Abstimmung kaum weiter und uns steht morgen Samstag noch ein harter Weg bevor. Es geht hier nicht um ein paar Klicks an der Gabel, sondern um ein viel komplexeres Problem bei der Geometrie. Auch wenn ich im Moment nur Vierzehnter bin, verliere ich weniger als eine Sekunde auf die Bestzeit und nur eine halbe Sekunde auf dem Drittschnellsten. So schlimm ist es also nicht. Nach dem Japan-GP hätte ich am Montag und Dienstag unmöglich auf das Motorrad steigen können. Doch wenn ich jetzt schon hier bin, bin ich fest entschlossen, vorne mitzukämpfen."

Randy Krummenacher (17. Rang): "Erstmal bin ich sehr glücklich, dass ich überhaupt wieder dabei sein kann, das hat lange gedauert bis zur Rückkehr. Heute Morgen (14. Rang) liefen die Dinge gar nicht schlecht, auch wenn ich mich in den letzten zehn Minuten pausierte, weil ich spürte, dass ich meine aktuellen Limiten erreicht hatte und ich auf keinen Fall stürzen wollte. Am Nachmittag war die Sache etwas komplizierter, das Moto2-Fahren verlangt eine Menge Energie und Kraft. Das Positive war, dass ich keine Fehler mehr beging, wie es bei den GP nach dem Sturz in England leider öfters der Fall war. Doch der Preis dafür waren eher durchschnittliche Rundenzeiten. Ich habe mit meinen Ärzten gesprochen und ihnen erzählt, dass ich mich nach diesem ersten Tag bereits sehr müde fühlte. Ich ruhe mich nun so gut wie möglich aus. Morgen Samstag sehen wir weiter. Wenn ich mich erneut so ausgelaugt fühle wie jetzt, werde ich das Handtuch werfen und auf das Rennen am Sonntag verzichten. Die Teilnahme wäre so ein sinnloses Unterfangen."