In ihre mittlerweile vierte Saison startet die Moto2 an diesem Wochenende in Katar. Mit Titelverteidiger Marc Marquez und dem dreimaligen WM-Dritten Andrea Iannone verlassen zwei der besten Piloten der letzten Jahre die Klasse in Richtung MotoGP. Da mit Tom Lüthi ein weiterer Routinier zum Saisonstart verletzt fehlen wird und Bradley Smith ebenfalls den Sprung in die Königsklasse schaffte, gibt es einen klaren Favoriten auf den Titel: Pol Espargaro, der schon im Vorjahr Vizeweltmeister wurde.

Vor allem seine Leistungen bei den Tests schraubten die Erwartungen in den Spanier in die Höhe. Valencia verließ er nach drei Tagen ebenso mit Bestzeit wie zweimal Jerez, womit Espargaro sich über den "Testbestzeit-Hattrick" freuen durfte. "Wir sind auf jeden Fall gut aufgestellt, das Team arbeitet gut, das Motorrad ist sehr gut. Das sind alles Voraussetzungen, eine gute Saison hinzulegen", ist sich Espargaro seiner Favoritenrolle bewusst.

Doch die Liste an Herausforderern ist lang: Da wären etwa seine beiden Teamkollegen Esteve Rabat und Axel Pons, aber auch das spanische Aspar-Duo Jordi Torres und Nico Terol. "In der Moto2 kann man hier fast jeden in der Startaufstellung nennen", führt Letzterer aus. Denn auch Julian Simon und Takaaki Nakagami (Teamkollegen bei Italtrans), die Marc-VDS-Jungs Mika Kallio und Scott Redding oder Ex-Weltmeister Toni Elias (Avintia Blusens) dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf Podiumsplätze machen.

Pechvogel Tom Lüthi

Lüthi kämpft für ein rasches Comeback, Foto: Interwetten Paddock
Lüthi kämpft für ein rasches Comeback, Foto: Interwetten Paddock

Große Hoffnungen hatte auch Tom Lüthi, der sich aber bei einem Sturz beim ersten Test schwer verletzte. Der gebrochene rechte Arm, Ellbogen und Schulter mussten operiert werden, ein Antreten bei den ersten beiden Rennen ist unmöglich, der angepeilte Start in die Saison in Jerez scheint sehr optimistisch. Vertreten wird Lüthi während seiner Verletzungspause von Sergio Gadea. Immerhin bleiben den Schweizer Fans mit Randy Krummenacher und Dominique Aegerter noch zwei Landsleute zum Anfeuern.

Deutschland ist mit zwei Fahrern vertreten: Moto3-Champion Sandro Cortese tritt für das deutsche Team Dynavolt Intact GP auf einer Kalex an, Marcel Schrötter, der schon im Vorjahr erste Moto2-Erfahrung sammelte, pilotiert für den spanischen Zelos-Rennstall ebenfalls eine Kalex. Die Testbilanz der beiden deutschen Hoffnungen fiel leider nicht allzu positiv aus. Bei keinem der drei Ausfahrten schafften Cortese oder Schrötter am kumulierten Zeitentableau den Sprung in die Top-15.