Nach dem Erfolg im Moto3-Rennen in Le Mans hatten die französischen Fans bei der Moto2 beinahe wieder etwas zu jubeln. Denn Johann Zarco fuhr lange Richtung Podest, bevor er in Runde 22 ausschied. So konnte Thomas Lüthi im französischen Regen einsam zum Sieg fahren, Claudio Corti und Scott Redding stiegen mit ihm auf das Podest. Interessant in punkto Weltmeisterschaft war, dass Marc Marquez ausschied.

Ab Runde acht ernst gemacht

Lüthi hatte trotz oder gerade wegen der schwierigen Bedingungen nichts anbrennen lassen. Von Beginn an fuhr er vorne mit, in Runde acht übernahm er dann die Führung und setzte sich rasch ab. Einsam an der Spitze hatte der Schweizer die beste Sicht und kein Risiko, von jemand anderem aus dem Weg geräumt zu werden. Wie schnell das passieren kann, zeigte Zarco, wobei er austeilte und nicht einsteckte. So war Gino Rea vom 24. Startplatz aus weit nach vorne gefahren und in der Spitzengruppe.

In der achten Runde hatte er dann einen haarigen Moment, der ihn in die Fänge des nach vorne stürmenden Zarco brachte. Der Franzose wollte auch gleich innen vorbei gehen, wobei er dann aber mit seinem Hinterrad das Vorderred des Briten abräumte, der sich danach im Kiesbett ungemein ärgerte. Zarco und den Fans war das aber egal, kaum war der Franzose auf Platz zwei angekommen, war der Jubel groß, Lüthi gab an der Spitze aber Gas und zwang den Verfolger zu Risiko. In Runde 22 riskierte Zarco etwas zu viel und landete sehr zu seinem Ärger im Kiesbett. Damit war der Weg frei für Corti und Redding, die zurückhaltend aber sicher ihre Runden drehten und so auf das Podest kamen.

Lange Sturzliste

Lang war wie schon in der Moto3 die Liste der Sturzpiloten. Neben Zarco und Rea stürzte Simone Corsi gleich in Runde eins, Randy Krummenacher, Mike di Meglio und Yuki Takahashi fielen ebenfalls, wobei alle weiterzufahren versuchten. Di Meglio erwischte es später dann noch einmal, Krummenacher musste an der Box aufgeben, Corsi ebenfalls. In Runde vier fiel Alex de Angelis, der noch dazu quer über die Strecke rutschte, aber zum Glück nicht erwischt wurde. Angel Rodriguez war kurz danach auf dem Hosenboden zu sehen und WM-Favorit Marc Marquez war in Runde elf raus. Ricard Cardus, Takaaki Nakagami und Elena Rosell erwischte es auch noch.

Die Sitzengebliebenen lieferten hinter den Top-5 noch spannendes Racing. Andrea Iannone konnte einsam zum vierten Rang fahren, Mika Kallio setzte sich ebenfalls weit genug ab, um sicher Fünfter zu werden, hinter dem Finnen stritten aber Pol Espargaro, Regenspezialist Anthony West, Bradley Smith und Julian Simon um Rang sechs. Für Espargaro ging es dabei um die Möglichkeit, die WM-Führung zu übernehmen oder zumindest mit Marquez gleichzuziehen. Letztendlich sicherte sich Espargaro den sechsten Platz und konnte damit einen Punkt vor seinen Landsmann klettern, womit er die Führung in der Weltmeisterschaft holte. West wurde Siebter, Smith und Simon hatten derweil am Ende noch Probleme.

Enge Weltmeisterschaft

Smith kam in der letzten Kurve zu Sturz und konnte nach dem Aufsitzen hinter Max Neukirchner und Ratthapark Wilairot noch auf Platz zehn fahren. Simon musste derweil seine Maschine über die Linie schieben, weil sie nicht mehr lief. Das schaffte er hinter Esteve Rabat und Toni Elias noch auf Platz 13. Nico Terol und Dominique Aegerter punkteten ebenfalls noch. In der Weltmeisterschaft führt Espargaro mit eingefahrenen 71 Punkten vor Marquez, der weiter bei 70 hält. Lüthi konnte sein Konto auf 68 Zähler aufstocken und ist damit Dritter.