Toller Auftakt für Tom Lüthi in Le Mans: Der 25-jährige Pilot des Teams Interwetten Paddock fuhr im ersten freien Training zum Grand Prix von Frankreich auf den ersten Platz und landete in der zweiten Session nur knapp hinter dem Briten Scott Redding auf Rang zwei. Auf der Strecke, auf der Lüthi 2005 seinen ersten Grand-Prix-Sieg überhaupt gefeiert hatte, war freilich auch am Nachmittag Platz eins in Reichweite - nur wegen gelber Flaggen und eines stolpernden Streckenposten nach dem Sturz eines Konkurrenten verpasste Lüthi am Ende die Bestzeit. "Vom Layout her gefällt mir die Le Mans-Strecke eigentlich gar nicht besonders. Doch sie liegt mir, hier bin ich schon immer gut zurechtgekommen", strahlte Lüthi voller Zuversicht. "Jetzt hoffe ich nur, dass die Wettervorhersagen falsch sind und es für den Rest des Wochenendes trocken bleibt. Denn dann macht die Strecke auch Spaß!"

"Vom ersten aufs zweite Training sind wir mit dem Setup etwas in die falsche Richtung gegangen, deshalb hatte ich zu Anfang Mühe. Als wir die Änderungen rückgängig machten, hatte ich sofort wieder ein besseres Gefühl und konnte wieder so schnell fahren wie am Vormittag. Mein Problem war nur, dass mir die Hinterreifen ausgingen. Von der Mischung, mit der ich am besten zurechtkam, hatte ich am Schluss keine mehr in Reserve. Der gebrauchte Reifen hatte schon 21 Runden drauf, und obwohl er zu schmieren begann, konnte ich immer noch Zeiten um 1.38 Minuten fahren. Das ist ein gutes Zeichen fürs Rennen", äußerte der Schweizer.

Für den letzten Teil des Trainings musste er auf die andere Reifenmischung zurückgreifen und schaffte trotzdem die Zeit von 1.37,9. "In den letzten Runden begann es leicht zu tröpfeln, ich sah aber, dass es am Horizont schon wieder heller wurde und bin weitergefahren. Ich konnte nochmals nachlegen und hatte nu r auf meiner letzten Runde etwas Pech, weil in der ersten Schikane ein Sturz passierte. Ich sah das daliegende Motorrad und zwei Streckenposten, die über die Piste rannten. Einer stolperte und fiel auf die Ideallinie, worauf ich dachte: Nein, jetzt musst du abbrechen! Glücklicherweise hat er sich wieder aufgerappelt, und ich konnte weiterfahren. Trotzdem hatte ich durch den Zwischenfall bereits vier Zehntelsekunden Rückstand im ersten Sektor - sonst wäre es wahrscheinlich Bestzeit geworden!"