Interwetten Paddock Moto2-Pilot Thomas Lüthi hatte beim Motorrad-Grand Prix von Katalonien einen Start nach Maß. Der 24-Jährige aus Oberdiessbach holte im ersten Freien Training am Vormittag die Bestzeit und war auch am Nachmittag lange schnellster Mann auf der Strecke. Im letzten Moment, genau 17 Sekunden vor dem Abwinken, huschte dann noch der Italiener Simone Corsi vorbei und sicherte sich die Tagesbestzeit. Die Stimmung im Interwetten Paddock-Team trübte das keineswegs: Lüthi hatte beide Trainings mit einem Satz Reifen zurückgelegt und fuhr auch dann noch konkurrenzfähige Zeiten, als seine Pneus bereits eine volle Renndistanz hinter sich hatten.

Lüthi resümierte: "Dass Corsi am Ende noch schneller gefahren ist, stört mich nicht – wichtig ist unsere Performance, und die stimmt. Heute morgen fing es gut an, wir haben zielstrebig an der Abstimmung gearbeitet und uns konsequent darauf konzentriert, das Motorrad für die lange Renndistanz vorzubereiten. Im Gegensatz zu den anderen Klassen hatten wir Glück mit dem Wetter. Erst zum Schluss fiel ein leichter Nieselregen, doch wir konnten mit unseren Slick-Reifen voll durchziehen. Während wir auf Renndistanz gearbeitet haben, hat sich Corsi wahrscheinlich noch einen neuen Reifen geholt und konnte mich damit noch ausbremsen. Doch das ist nicht mehr als ein Schönheitsfehler in der Zeitenliste. Zweimal Platz eins heute wäre okay gewesen – für unsere Rennvorbereitung macht das Ergebnis aber keinen Unterschied!"

"Tom war heute morgen Schnellster, am Nachmittag bis auf die letzten Sekunden erneut – wir können zufrieden sein. Die Performance von Tom hat das ganze Jahr über schon gepasst, und wir versuchen, auf seiner Leistung aufzubauen und das Motorrad Schritt für Schritt weiter zu verbessern. Das Wichtigste wird sein, die Wetterbedingungen fürs Rennen richtig auszuloten und das entsprechende Setup zu finden", ergänzte sein Cheftechniker Alfred Willecke.

Teammanager Terrell Thien meinte: "Wir sind beide Trainings mit einem einzigen Satz Reifen gefahren, haben damit mehr als eine Renndistanz zurückgelegt und wissen bereits jetzt ziemlich genau, für welche Mischung wir uns am Sonntag entscheiden werden. Wir haben außerdem ein paar Modifikationen am Motorrad gemacht, damit sich das Pech mit den hinteren Bremsbelägen, das wir beim letzten Grand Prix in Frankreich hatten, nicht wiederholen kann. Es hat sich bestätigt, dass der Bremsdefekt von Le Mans ein Materialfehler war. Um dem künftig vorzubeugen, haben wir das betreffende Teil doppelt gesichert!"