Manthey stockt auf: Nach der Rückkehr in die WEC 2024, wird der Rennstall aus Meuspath diesmal mit zwei Porsche 911 GT3 R beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst an den Start gehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Manthey zum ersten Mal seit 2018 wieder beim Langstreckenklassiker in Australien teilgenommen und den Gesamtsieg mit Platz zwei und weniger als einer Sekunde Rückstand auf den siegreichen Mercedes-AMG nur hauchdünn verpasst.

Nun folgt die Aufstockung auf zwei Fahrzeuge: Das zusätzliche Fahrzeug wird jedoch nicht in der führenden Pro-Kategorie starten, sondern in der Pro-Am-Klasse, in der auch mindestens ein Bronze-Fahrer starten muss.

BMW beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst
Das 12-Stunden-Rennen in Bathurst bildet den Saisonauftakt der Intercontinental GT Challenge, Foto: BMW M Motorsport

12h Bathurst 2024: Das sind die Manthey-Fahrer

Im Auto der Pro-Kategorie mit der Startnummer #912 werden auf dem Mount Panorama Circuit die Porsche-Werksfahrer Matt Campbell und Laurens Vanthoor sowie der ehemalige Porsche-Junior Ayhancan Güven starten. DTM-Champion Thomas Preining, der im vergangenen Jahr noch im Porsche #912 gesessen hatte, ist 2024 nicht dabei. Der Österreicher wird dafür auch 2024 mit Manthey in der DTM an den Start gehen. Wer sein Teamkollege wird, ist noch nicht bekannt. Den Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer #911 in Bathurst teilen sich der Brite Harry King, der Belgier Alessio Picariello und der Australier Yasser Shahin.

Der Einsatz der beiden GT3-Porsche wird wie schon beim Start im vergangenen Jahr in einer Kooperation mit dem australischen Rennstall EMA erfolgen, mit dem Manthey-Porsche im vergangenen Jahr beim Debüt Fahrer- und Team-Meisterschaft in der DTM gewann. Auch bei den 24-Stunden-Klassikern auf dem Nürburgring und in Spa arbeiteten die Teams schon zusammen. Zudem wird 2024 einer der beiden Manthey-Porsche in der WEC ebenfalls mit EMA-Unterstützung eingesetzt.

Porsche-Penske gewinnt die 24 Stunden von Daytona
Matt Campbell (r.) gewann am vergangenen Wochenende die 24 Stunden von Daytona, Foto: Porsche AG

Daytona-Sieger mit im Aufgebot beim #912-Porsche

Von den Manthey-Fahrern bei den 12 Stunden von Bathurst war 2023 lediglich Matt Campbell bereits beim zweiten Platz dabei. Der 28-Jährige hatte erst am vergangenen Wochenende mit Porsche das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen in Daytona gewonnen und hat auch abgesehen davon in der US-amerikanischen IMSA-Serie ein Stammcockpit bei den Zuffenhausenern. Zudem ging er zwischen 2018 und 2023 fünfmal mit Porsche-Power bei den 24 Stunden von Le Mans und beim Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring an den Start.

Sein Porsche- und Bathurst-Teamkollege Laurens Vanthoor bewegte zuletzt in Daytona ebenfalls den Porsche 963 über den Asphalt, jedoch im Schwesterauto mit der #6. Auch dieses Auto war lange am Kampf um den Sieg beteiligt, bis Teamkollege Kevin Estre nach einem Wechsel auf ungeheizte Reifen kurzzeitig ausgangs der Boxengasse die Kontrolle verlor und eine Weile im Gras stecken blieb. Schlussendlich beendete Vanthoors Mannschaft das Rennen auf Platz vier.

Auch der 32-Jährige kann auf geballte Erfahrung im GT3-Porsche zurückblicken, darunter ein Klassensieg in Le Mans mit Manthey und fünf Starts bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Auch ein kurzes Gastspiel in der DTM 2022 mit SSR Performance ist Teil von Vanthoors Biographie, das jedoch anders als viele andere Karrierestationen des Belgiers nicht von Erfolg gekrönt war.

Vanthoors DTM-Abenteuer 2022 war nicht von Erfolg gekrönt, Foto: DTM
Vanthoors DTM-Abenteuer 2022 war nicht von Erfolg gekrönt, Foto: DTM

Komplettiert wird das Trio von Ayhancan Güven, der neben 17 Starts in der DTM ebenfalls über gehörig Langstreckenerfahrung verfügt, unter anderem zwei Starts bei den 24 Stunden von Spa. 2023 gab der Türke zudem mit einem Porsche 911 GT3 R sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Zweiter Lokalmatador im #911-Porsche

Neben Campbell wird mit Yasser Shahin auch im zweiten Manthey-Porsche bei den zwölf Stunden von Bathurst ein Australier Platz nehmen. Der 47-jährige Bronze-Fahrer ist zweimaliger Champion der GT World Challenge Australia und war vergangenes Jahr bereits mit EMA unterwegs. Zudem wird er 2024 einen der beiden GT3-Porsche von Manthey in der WEC pilotieren.

Sein 23-jähriger Teamkollege Harry King blickt vor allem auf Langstreckenerfahrung im arabischen Raum zurück. Zudem geht er seit 2021 im Porsche Supercup an den Start, der im Rahmenprogramm der Formel 1 fährt, und beendete die Saison 2023 mit drei Siegen auf Platz drei der Fahrerwertung.

Yasser Shahin im Porsche vor den 12 Stunden von Bathurst 2024-
Bronze-Fahrer Yasser Shahin ist zweimaliger Champion der GT World Challenge Australia, Foto: LAT Images

Komplettiert wird das Trio mit Alessio Picariello von einem weiteren Daytona-Starter in der Top-Kategorie GTP. Picariello gehörte beim Porsche-Kundenteam Proton Competition zum Fahrer-Lineup, das eine starke Leistung zeigte und das Rennen auf Platz fünf abschloss. Darüber bestritt der Belgier drei 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und ging 2023 mit Iron Lynx bei der Abschiedsvorstellung der GTE-Am-Kategorie mit einem Porsche 911 an den Start.

Manthey in Bathurst: Gesamtsieg das Ziel

Nach Platz zwei im Vorjahr, kann 2024 nur der Sieg in der Top-Kategorie Pro das Ziel sein. Daraus macht Mantheys Geschäftsbereichsleiter Racing, Patrick Arkenau, keinen Hehl: "Mit der Startnummer 912 ist es natürlich unser klares Ziel, nach Platz zwei im Vorjahr dieses Jahr einen Platz weiter vorne ins Ziel zu kommen." Auch in der Pro-Am-Klasse erwartet Arkenau den Sieg und "im besten Fall unter den Top 5 des Gesamtklassements die Ziellinie zu überqueren".

Bei den 12 Stunden von Bathurst wird 2024 erneut einige Prominenz erwartet. Unter anderem sind für das BMW-Team WRT der ehemalige DTM-Champion Sheldon van der Linde sowie der neunmalige Motorradweltmeister Valentino Rossi samt Teamkollege Raffaele Marciello am Start. MotoGP-Legende Rossi hatte zuletzt trotz seiner Absage für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring angekündigt, 2024 Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife bestreiten zu wollen. Was es damit auf sich hat, lest Ihr in diesem Artikel: