Land-Motorsport wird auch in Zukunft weiterhin Rennwagen von Audi an den Start bringen. Das hat Teamchef und Ex-Rennfahrer Wolfgang Land am Rande beim Saisonfinale des ADAC GT Masters in Hockenheim auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigt. In den letzten Wochen und auch rund um das Event auf der badischen Traditionsstrecke hatte es Gerüchte um einen möglichen Abschied der Erfolgs-Mannschaft zum Saisonende gegeben.
Wolfgang Land wischte jetzt alle Spekulationen weg und sagte uns: "Ich kann offiziell bestätigen, dass wir mit Audi weitermachen, in welcher Serie, steht momentan noch nicht fest. Das habt ihr jetzt exklusiv. Diesbezüglich befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit Audi." Ein mögliches Engagement in der DTM schloss Land dabei allerdings aus.
Zuletzt engagierte sich der Rennstall aus Niederdreisbach auf der Nordschleife sowie im ADAC GT Masters. Zu einem dritten Fahrer-Titelgewinn nach 2016 (Christopher Mies/Connor De Phillippi) und 2021 (Christopher Mies/Ricardo Feller) reichte es diesmal allerdings nicht. In der Team-Meisterschaft belegte Land Motorsport, das drei Audi R8 LMS GT3 unter anderem mit den Audi-Sport-Fahrern Mies, Feller und Christopher Haase einsetzte, immerhin den dritten Platz.
Mit dem Verbleib von Land-Motorsport, unter anderem Sieger des 24h-Rennen Nürburgring 2017 und seit 2016 mit Audi-Rennwagen am Start, ist dem Autobauer aus Ingolstadt ein wichtiger Schritt gelungen. Zuletzt hatten die Abgänge von WRT, Rene Rast und Nico Müller im Zuge der Einstellung des LMDh-Projekts sowie des Formel-1-Einstieges 2016 deutliche Fan-Kritik hervorgerufen und einige Fragezeichen hinter der Kundensport-Zukunft von Audi Sport hinterlassen.
Zukunft: Das sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl
Zu einem angeblichen Ende des Audi-Kundensports sagte Rolf Michl, seit September dieses Jahres neuer Audi-Motorsportchef, im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com: "Wir haben ein klares Statement dazu abgegeben. 2023 und 2024 sind absolut unstrittig. Wir haben mit dem Audi R8 und gerade mit dem evo II-Paket ein sehr wettbewerbsfähiges Auto, wie wir unter anderem beim 24h-Rennen Nürburgring eindrucksvoll gezeigt haben. Und die Rennen am Nürburgring sowie in Spa, wo wir noch eine Rechnung offen haben, sind für mich ganz klar die 'Big Ones'."
Die Nachfolge-Regelung für den Audi R8 sei für Michl "momentan nicht Gegenstand, um über ein Kundensport-Engagement zu sprechen". Der 44-Jährige weiter: "Diese Skepsis halte ich für verfrüht. Die nächsten beiden Jahre sind für uns mit dem Audi R8 LMS eine ganz saubere Planung. Darüber hinaus machen wir uns natürlich Gedanken, was potenzielle Zukunftsformate sein könnten. Das Portfolio bei Audi wird stark elektrifiziert und es gibt Überlegungen, wie wir das kombinieren können."
Mit Seyffarth Motorsport, das in Hockenheim mit einem Audi R8 LMS GT3 einen Gaststart mit Robin Rogalski und Audi-Sport-Fahrer Frederic Vervisch absolvierte, plant ein weiteres Team, 2023 mit Audi an den Start zu gehen. "Dazu führen wir Gespräche mit Audi Sport customer racing", sagte Teamchef Rüdiger Seyffarth zu Motorsport-Magazin.com und verwies dabei auch auf die beeindruckende Leistungsdichte im ADAC GT Masters: "Das macht Lust auf mehr, auch weil hier die Finanzen stimmen."
Nicht mehr mit Audi-Fahrzeugen wird unterdessen das im ADAC GT Masters erfolgreiche Team Rutronik Racing antreten. Diese Entscheidung hatte der Meister-Rennstall von 2019 vor dem Saisonfinale in Hockenheim bekanntgegeben. Die Truppe um Teamchef Fabian Plentz setzt kommendes Jahr voll auf Porsche.
"Wir wollten Klarheit schaffen. Unsere Entscheidung, die Marke zu wechseln hat nichts mit dem Thema Kundensport bei Audi zu tun. Wir haben parallel zu Audi auch schon Porsche-Sportwagen eingesetzt und wollen jetzt mit nur noch einer Marke ein Zeichen setzen", sagte Plentz im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich stehe mit Porsche über mögliche weitere Einsätze neben dem ADAC GT Masters, wo ein Auto fix ist, in Kontakt. Für unseren starken Partner Rutronik ist auch die DTM ein Thema."
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