Scott Dixon bestimmt weiterhin das Geschehen in der IndyCar-Saison 2020. Beim ersten Rennen des Jahres auf dem Rundkurs von Indianapolis holte der Ganassi-Pilot seinen zweiten Saisonsieg im zweiten Rennen. Will Power führte lange Zeit das Rennen an, ihn ereilte aber wieder einmal sein typisches Renn-Pech in Form einer Gelbphase.

IndyCar Indianapolis 2020: Das Rennen kompakt

Der Rennverlauf: Pole-Setter Will Power übernahm am Start die Führung und setzte sich im Laufe des ersten Stints mit seinen Verfolgern Jack Harvey, Graham Rahal, Colton Herta und Josef Newgarden ein wenig vom Rest des Feldes ab. Bei den frühen ersten Stopps setzte Penske im Gegensatz zur Konkurrenz auf die weichen Reds, entsprechend übernahmen Power und Newgarden das Zepter. Rahal, offensichtlich auf einer anderen Strategie, blieb wesentlich länger draußen. Er reihte sich auf den harten Blacks als Vierter wieder ein.

Eine entscheidende Wende brachte die von Oliver Askew ausgelöste Caution: Power und Newgarden mussten unter Gelb an die Box und verloren so alle Chancen. Nun lag Rahal in Front vor Spencer Pigot, Conor Daly, Scott Dixon und Herta. Daly konnte jedoch die Pace nicht gehen und fiel einige Plätze zurück. Dafür war Dixon auf dem Vormarsch, er übernahm in Runde 48 die Führung von Rahal. Danach fuhr sich Dreistopper Dixon einen Vorsprung von rund zehn Sekunden auf Zweistopper Rahal heraus.

Nach den letzten Boxenstopps fuhr Dixon das Rennen souverän nach Hause und durfte damit über den zweiten Saisonsieg im zweiten Rennen jubeln. Ebenso ungefährdet fuhr Rahal in der Schlussphase auf dem zweiten Platz. Die letzte Stopp-Runde spülte Simon Pagenaud klammheimlich auf die dritte Position nach vorne. Hinter den Top-3 hielt Herta Rinus VeeKay und Marcus Ericsson auf Distanz.

Die Sieger-Strategie: Dixon setzte auf eine Dreistopp-Strategie, hatte am Start aber im Gegensatz zu vielen Konkurrenten die harten Blacks aufgeschnallt. Auf der harten Reifenmischung behauptete sich der fünffache Champion relativ gut im Vorderfeld. Als er die harte Mischung ein Mal los war, stiegen seine Chancen auf den Sieg im weiteren Rennverlauf immer stärker. Das entscheidende Überholmanöver setzte er gegen Runde 50, als er Graham Rahal hinter sich ließ und sich anschließend einen großen Vorsprung erarbeitete.

Das sagt Sieger Dixon: "Wir haben es natürlich mit der Strategie voll getroffen, hatten aber mit der Caution auch viel Glück. Aber als dann einmal die Balance gestimmt hat, sind wir voll durchgestartet. Am Ende hatten wir dann leichtes Spiel. 15 Runden vor Schluss etwa hatte ich noch ein wenig Angst vor einer weiteren Caution. Rahal war auf den Blacks superschnell. Ich bin happy aus dieser Mischung aus Glück und, nach ein paar Änderungen, einem einfach zu fahrenden Auto. Dann konnten wir vorne auschecken."

Cautions und Zwischenfälle:

  • Caution 1 (Runde 36 bis 40): Unfall von Oliver Askew

Top-5 in Rennen und Gesamtwertung:

Pl.FahrerPl.Fahrer (Punkte)
1.Scott Dixon1.Scott Dixon (104)
2.Graham Rahal2.Simon Pagenaud (75)
3.Simon Pagenaud3.Josef Newgarden (64)
4.Colton Herta4.Colton Herta (58)
5.Rinus VeeKay5.Graham Rahal (54)

IndyCar Indianapolis: Newsflash seit dem letzten Rennen

Farben enthüllt: McLaren SP hat das Design für Fernando Alonsos Einsatzfahrzeug beim Indy 500 bekannt gegeben. Der Dallara IR-18 mit der Startnummer 66 kommt überwiegend in den Farben weiß und dunkelgrün daher. Die Rückspiegel sind im McLaren-typischen Papaya-Orange gehalten.

Unsichere Pläne: Top Gun Racing hatte ursprünglich geplant, in diesem Jahr beim Indy 500 zu debütieren. Nachdem zunächst die Verschiebung des Debüts auf 2021 im Raum stand, so will man nun in diesem Jahr nach Informationen von RACER sogar drei Läufe bestreiten. Nun sollen neben dem Indy 500 auch noch zwei Rundstrecken-Rennen in Angriff genommen werden.

Offene Türen: Als eine der ersten Serien lässt IndyCar wieder Zuschauer vor Ort zu. Bereits am kommenden Wochenende beim Double Header auf der Road America dürfen Fans – unter strengen Auflagen – wieder an die Strecke reisen. Ebenso beim Double Header am übernächsten Wochenende auf dem Iowa Speedway.

Zuschauer-News gibt es auch für das Serien-Flaggschiff Indy 500: Hier soll das Event mit halber Zuschauerkapazität über die Bühne gehen. Damit könnten auf dem weitläufigen Gelände des Indianapolis Motor Speedway immer noch rund 150.000 Zuschauer Platz finden. Ob es dazu kommt, hängt freilich von der Entwicklung der Corona-Situation im Bundesstaat Indiana ab.

Comeback: Nach sieben Jahren kehrte Dreyer & Reinbold Racing in Indianapolis zurück auf ein Rund- oder Stadtkurs-Rennen der IndyCar-Serie. Beim ersten Start des Teams in dieser Saison steuerte Sage Karam den Chevrolet #24 der Mannschaft. Zuletzt bestritt man in Sao Paulo 2013 ein IndyCar-Rennen, das nicht auf einem Ovalkurs ausgetragen wurde. Oriol Servia erreichte damals Platz vier.