Die 62. Auflage der 24 Stunden von Daytona befindet sich in vollem Gange! Der #01 Cadillac V.Series R (Sebastien Bourdais/Renger van der Zande/Scott Dixon/Alex Palou) führte das Rennen zur 3-Stunden-Marke vor dem zweiten Cadillac im Feld mit der Startnummer #31 (Pipo Derani/Jack Aitken/Tom Blomqvist) an.
Die Startphase des Langstrecken-Klassikers war geprägt von vier Full-Course-Yellow-Phasen und mehreren Zwischenfällen in den LMP2- und GT3-Kategorien. Ganz anders als in den vorangegangenen Freien Trainings, die größtenteils reibungslos über die Bühne gingen. Das diesjährige Fehlen der mit Amateur-Fahrern gespickten LMP3-Klasse hatte Hoffnungen auf ein deutlich saubereres Rennen geschürt.
Nach einigen Positionswechseln nach dem Rennstart um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr deutsche Zeit) hatte sich das Feld der zehn LMDh-Wagen erst einmal sortiert. Hinter den beiden Cadillac, die jedes der vier Freien Trainings seit Donnerstag angeführt hatten, ordneten sich die beiden Werks-Porsche von Penske auf den Plätzen drei und vier ein.
Nasr nach Porsche-Start: "Hoffe, dass alle bisschen runterkommen"
Porsche-Werksfahrer Dane Cameron im #7 Porsche 963 (Matt Campbell/Felipe Nasr/Josef Newgarden/Dane Cameron) lag mit weniger als 10 Sekunden Rückstand an dritter Stelle, gefolgt vom Schwesterauto #6 (Nick Tandy/Mathieu Jaminet/Kevin Estre/Laurens Vanthoor) mit Mathieu Jaminet am Steuer.
#7-Startfahrer Felipe Nasr übernahm kurz nach dem Start zwischenzeitlich die zweite Position, konnte sie aber nicht halten und ordnete sich hinter dem zwischenzeitlich führenden #10 Acura ARX-06 (Ricky Taylor/Filipe Albuquerque/Brendon Hartley/Marcus Ericsson) und den beiden Cadillac ein. Acura-Pilot Taylor hatte während der ersten Full Course Yellow nur einen kurzen Stopp in der Box eingelegt und somit die Führung übernommen.
"Es lief ein bisschen wie erwartet, die Cadillac scheinen bei diesen warmen Bedingungen auf der Bremse und bei der Traktion die Oberhand zu haben", sagte der frühere Formel-1-Pilot Nasr nach seinem Stint. "Wir konnten uns aus allem Ärger heraushalten. Ich hoffe, dass alle ein bisschen runterkommen, es sind noch 22 Stunden zu fahren..."
Der zeitweise befürchtete Regen blieb nach wenigen Tropfen am Morgen aus, stattdessen erfolgte der Rennstart bei sonnigen Bedingungen und 26 Grad Außentemperatur. Nach aktuellen Vorhersagen könnte ein Regenschauer am Sonntagmorgen für zusätzliche Würze auf dem Daytona International Speedway sorgen und sich auch auf die Reifen-Strategien auswirken.
BMW-Motorsportchef: "Sind nicht hier, um Dritter zu werden"
Die beiden BMW M Hybrid V8 konnten die Pace an der Spitze zunächst nicht mitgehen und sortierten sich auf den letzten Plätzen in der GTP-Klasse ein, noch hinter den beiden Kunden-Porsche von Proton Competition und JDC-Miller Motorsports. Nach rund drei Stunden belegte Nick Yelloly im #25 BMW (Connor De Phillippi/Nick Yelloly/Maxime Martin/Rene Rast) die sechste Position, Philipp Eng im #24-Schwesterauto (Jesse Krohn/Augusto Farfus/Dries Vanthoor/Philipp Eng) lag an neunter Stelle.
"Die Autos sind seit den Roar-Testfahrten problemlos gelaufen", hatte BMW-Motorsportchef Andreas Roos am Samstagmorgen zu Motorsport-Magazin.com gesagt. "Was die Technik angeht, sind alle Hersteller einen ganzen Schritt weiter. Das Feld ist enger zusammen. Speziell hier in Amerika musst du die Nacht überleben. Die Entscheidung fällt erst am Schluss. Wir sind hier, um das Rennen zu gewinnen und nicht, um Dritter zu werden. Man muss aber auch realistisch sein."
Alle LMDh-Rennwagen mit ihren einheitlichen Hybridantrieben präsentieren sich in ihrem zweiten Einsatzjahr deutlich zuverlässiger als noch 2023. Experten im Fahrerlager vermuten einen engen Kampf bis zum Rennende, wenngleich die Cadillac einen leichten Performance-Vorteil haben dürften. Ein möglicher Showdown mehrerer Autos wird nicht zuletzt wegen der 'Wave-by-Regel' erwartet, bei der sich Autos während eines Safety Car in die Führungsrunde zurückrunden dürfen.
LMP2-Klasse: Erster vorzeitiger Ausfall
In der LMP2-Wertung zeigten die Pole-Setter von #2 United Autosports (Ben Hanley/Ben Keating/Nico Pino/Pato O'Ward) eine blitzsaubere Leistung und verteidigten die Führung durch die ersten Stunden.
Das United-Schwesterauto mit der Startnummer #22 hatte nach einer frühen Kollision bereits mehr als 20 Runden Rückstand, ebenso die #20 von High Class Racing unter anderem mit dem deutschen Starter Laurents Hoerr. Mit dem stark besetzten #11 TDS Racing (Steven Thomas/Mikkel Jensen/Hunter McElrea/Charles Milesi) hatte das Rennen seinen ersten vorzeitigen Ausfall zu beklagen.
Auf dem #52 LMP2 von Inter Europol by PR1 wurde am Freitag vor dem Rennstart ein kurzfristiger Fahrerwechsel notwendig: Clement Novalak zog sich bei einem Unfall in der Boxengasse Verletzungen am Bein und der Hüfte zu. Als Ersatzmann für den 23-jährigen Franzosen sprang Pietro Fittipaldi zum Rennen ein.
GT3-Klassen: So lief der erste Mustang-Stint
In der GTD-Pro-Klasse lag nach gut drei Stunden der brandneue #64 Ford Mustang GT3 (Mike Rockenfeller/Harry Tincknell/Christopher Mies) in Führung, allerdings mit einem Boxenstopp weniger. Startfahrer Rockenfeller nach dem ersten Stint: "Bin jetzt bin ich happy, wir haben uns aus allem Ärger rausgehalten. Ein paar andere Autos sind im Vergleich zu uns ziemlich schnell auf den Geraden. Wir müssen realistisch sein, es ist schließlich das erste Rennen für dieses Auto."
McLaren-Werksfahrer Marvin Kirchhöfer vom neuen Kundenteam Pfaff Motorsports (ehemals Porsche) belegte in der GTD-Pro den zweiten Platz im #9 McLaren 720 S GT3 (Oliver Jarvis/Marvin Kirchhöfer/James Hinchcliffe/Alexander Rossi), gefolgt von der #3 Corvette Z06 GT3.R (Antonio Garcia/Alexander Sims/Daniel Juncadella). In der GTD-Kategorie führte zwischenzeitlich der #96 BMW M4 Gt3 von Turner Motorsport (Robby Foley/Patrick Gallagher/Michael Dinan/Jens Klingmann).
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