Der neunfache MotoGP-Champion Valentino Rossi bestätigt am Rande der 24h von Spa weiteres Interesse am Rennfahren auf vier Rädern. Mit nur zwei verbleibenden Rennen im GT World Challenge Europe Sprint- und Endurance Cup wolle der Italiener auch 2023 weiter GT3-Luft schnuppern.

"Ich glaube, dass ich nächstes Jahr auch in dieser Meisterschaft fahren werde", zitierte Sportscar365 den 43-Jährigen in Spa. Aktuell liegt Rossi mit dem Audi-Kundenteam WRT in der GTWC-Sprint- sowie der GTWC-Endurance-Serie auf Tabellenplatz 13 und befindet sich damit im Mittelfeld der internationalen GT3-Meisterschaft.

Rossis mit Spannung erwartete 24h-Rennen-Premiere in Spa endete nach einem unverschuldeten Zwischenfall und großem Pech zwar mit fünf Runden Rückstand auf Rang 17. Doch trotz einer Kollision von Teamkollegen Nico Müller mit dem WRT-Schwesterauto, konnte das Trio, komplettiert von Frederic Vervisch, von Startplatz 35 am Ende des Ausdauerlaufs 18 Positionen aufholen.

Insgesamt überzeugt Rossi in seiner ersten vollen Saison auf vier Rädern. Auch WRT-Teamchef Vincent Vosse ist zufrieden mit den Leistungen des Multitalents: "Es ist noch nichts beschlossen. Aber ich denke, es läuft gut zwischen uns und ich sehe keinen Grund, weshalb wir irgendetwas ändern sollten."

Eine Änderung bei WRT ist allerdings sicher: Nach mehr als zehn Jahren trennt sich der belgische Erfolgs-Rennstall zum Saisonende von Audi Sport customer racing. Ob es mit dem neuen WEC-Partner BMW auch im GT3-Sport weitergeht, steht offiziell noch nicht fest. Sollte Rossi also bei WRT bleiben wollen, könnte er 2023 unter Umständen auf den BMW M4 GT3 umsatteln - der Autobauer aus München würde sich sicherlich freuen...

Valentino Rossi: Geht der Traum von Le Mans in Erfüllung?

"Ich möchte in den nächsten Jahren in Le Mans fahren", sagte Rossi nur wenige Tage vor der Bekanntgabe des Deals von WRT mit BMW. Ab 2024 wird der belgische Rennstall mit dem neuen LMDh-Prototypen BMW M Hybrid V8 das wohl prestigeträchtigste 24-Stunden-Rennen der Welt bestreiten, im kommenden Jahr steht eine intensive Vorbereitung an der Tagesordnung.

Doch selbst wenn es 2024 kein Hypercar mit der Startnummer #46 geben sollte, bliebe eine attraktive Alternative für Rossi bei WRT: Ab2024 werden in Le Mans keine GTE-, sondern GT3-Boliden an den Start gehen. Das bietet mehr Teams die Möglichkeit, in Frankreich anzutreten.

"So sieht jetzt das Programm aus, zu 90 Prozent ist das der Stand: Aktuell glaube ich nicht, dass ich schon nächstes Jahr in Le Mans fahren werden. Da ist aber noch nichts sicher. Was aber sicher ist, dass ich nächstes Jahr wieder in dieser (GTWC) Meisterschaft fahren werde", so Rossi über seine Pläne 2023.

"Ich möchte mich fahrerisch verbessern. Ich möchte in Le Mans gut vorbereitet ankommen, weil Le Mans für jeden das Ziel ist. Es ist das bekannteste Rennen der Welt", sagte Rossi weiter. "Dieses Jahr konzentrieren wir uns auf Spa, aber ich hoffe, dass wir in Zukunft auch die Chance haben, in Le Mans zu fahren."