Für die GP2 Serie ist das Gastspiel in Monte Carlo eindeutig das Highlight der Saison. Doch in diesem Jahr dürfen sich 26 Fahrer gleich doppelt freuen: im Fürstentum werden am kommenden Wochenende erstmals zwei Rennen ausgetragen. Während sich die Formel 1 am Freitag ausruht, erobern die Nachwuchsfahrer für das 150 Kilometer lange Hauptrennen die Strecke, am Tag danach wird das Sprintrennen in den Straßen von Monaco ausgetragen.

Als Tabellenführer kommt der Veteran Giorgio Pantano zu den Saisonläufen fünf und sechs. Durch gute Leistungen in Istanbul konnte sich der Italiener einen kleinen Vorsprung auf den Rookie Romain Grosjean herausfahren. Der ART-Pilot hat wiederum fünf Punkte Luft auf seinen Landsmann Sébastien Buemi, für den das Rennen in Monaco etwas ganz Besonderes ist: an gleicher Stelle feierte der Schweizer vor einem Jahr sein Debüt in der GP2.

"Es war der Mittwoch vor dem Rennen und Helmut Marko war am anderen Ende der Leitung. Er hat mir berichtet, dass ich am Wochenende für den verletzten Michael Ammermüller einspringen soll", so Buemi. Danach ging alles sehr schnell: schon Abends saß ich im Flieger nach Nizza und am Donnerstag haben wir um fünf Uhr morgens meinen Sitz für das Auto angepasst." Dass es bei seinem ersten Auftritt gleich für Punkte reichte, sorgte für Verwunderung - schließlich gilt Monaco als schwerste Strecke im Kalender.

Der kleinste Fehler kann zum Unfall führen, Foto: Sutton
Der kleinste Fehler kann zum Unfall führen, Foto: Sutton

Die wohl wichtigste Runde müssen die Fahrer in Monaco schon am Donnerstag absolvieren. Das weiß auch Bruno Senna: "Das Wichtigste wird sicher, im Qualifying eine einigermaßen freie Runde zu erwischen und weit vorne zu stehen, das wäre schon die halbe Miete." Gerade für die Neulinge ist das keine leichte Aufgabe, denn zuvor bietet sich den Piloten nur ein Training von 30 Minuten, um die Strecke zu erkunden. Immerhin fällt der Blick nach hinten ab sofort leichter: "Endlich haben sie die Rückspiegel wieder geändert - jetzt können wir wieder etwas erkennen", freut sich Sébastien Buemi.

Den besten Blick zurück hat Pastor Maldonado, der das Rennen im letzten Jahr für sich entscheiden konnte. "In Monaco zu gewinnen ist einfach fantastisch. Es ist das wichtigste Rennen des Jahres auf der schwierigsten Strecke der Saison", erklärt der Venezolaner, der momentan nur auf dem 13. Rang der Tabelle liegt. "Man darf hier nicht den kleinsten Fehler machen, außerdem ist es sehr rutschig und es gibt viele Bodenwellen."

Besser platziert ist Maldonados Teamkollege Andreas Zuber. 2006 beendete der 24-jährige Steirer das Rennen als Fünfter. Im Vorjahr stand er auf der dritten Startposition, blieb jedoch wegen Getriebeproblemen am Start stehen. "Das war wirklich traurig, weil ich keinen Meter fahren konnte.", so Zuber, der sich für dieses Jahr viel vorgenommen hat. "Ich weiß, dass ich schnell bin. Außerdem habe ich mit Maldonado einen sehr schnellen Teamkollegen, der im Vorjahr in Monaco gewonnen hat. Daher verfügen wir auch über sehr gute Daten, die uns weiter helfen sollten."

Mehr als nur holprig verläuft 2008 bisher für Andy Soucek. Nach seinem Aus bei FMS International verpasste der Spanier den Saisonstart, durfte in Istanbul aber den verletzten Christian Bakkerud bei SuperNova ersetzen. Auch in Monaco wird Soucek mit von der Partie sein, allerdings nicht für das Team von David Sears. Im Fürstentum wird Soucek den angeschlagenen Michael Herck im Team von David Price vertreten. Zuletzt war Soucek in der GP2 Asia für DPR unterwegs und landete drei Mal auf dem Podium. "Vielleicht kann ich an diese Erfolge anknüpfen", sagte der Ersatzmann. Ein weiterer Ersatzmann ist Marcello Puglisi - er springt für den gesundheitlich angeschlagenen Davide Valsecchi ein.