Fünf Rennen umfasste die Formel-E-Saison 2024 - fünf Mal gewann ein anderer Pilot. Auch in Tokio, welches nach jahrelangem Kampf endlich ein Formel-E-Rennen austragen durfte, setzte sich das Muster fort, als Maximilian Günther nach insgesamt 35 Runden als Erster die Ziellinie überquerte. Der Maserati-Fahrer zeigte ein überaus souveränes Rennen von Start bis Ziel und hielt einen bis in die letzte Runde attackierenden Oliver Rowland bei Nissans Heimrennen hinter sich.

Der Deutsche zeigte sich angesichts seines fünften Formel-E-Sieges nach dem Rennen überglücklich. "Ein unglaubliches Wochenende", sprach Günther. "Ich habe mich im Auto großartig gefühlt, und wir haben in den letzten Wochen als Team einige gute Schritte gemacht. Es ist fantastisch, das allererste Rennen der Formel E in Tokio zu gewinnen, und ich bin stolz. Wir müssen diesen Moment jetzt genießen."

Nach guten Ansätzen in Sao Paulo: Maserati belohnt sich in Tokio

Der Maserati-Erfolg in Tokio hatte sich über das Wochenende bereits angedeutet. Beide Trainingseinheiten beendete Günther unter den Top-3. Im Qualifying musste er sich lediglich um gut zwei Hundertstel geschlagen geben und startete den ersten Tokio ePrix von Startreihe Nummer 1. "Wir waren in jedem Training unter den ersten drei und hätten fast die Pole-Position geholt, aber der Sieg fühlt sich so besonders an - alle haben einen tollen Job gemacht", erkannte auch Günther an.

Im Rennen folgte dann der verdiente Triumph. Dabei verlor Günther sogar bereits vor Kurve 1 eine Position gegen den gut gestarteten Mahindra-Piloten Edoardo Mortara, welcher nach dem Rennen disqualifiziert wurde, eine Position. Doch Günther blieb ruhig, ließ sich nicht allzu lang vom sichtbar langsameren Mortara aufhalten und war zur Hälfte des Rennens wieder am Heck von Rowland angelangt.

Die starke Rennpace war laut Maserati kein Zufall. "Seit São Paulo haben wir gezeigt, dass wir eine wirklich starke Pace haben, und heute haben wir sie in einen Sieg umgewandelt", sprach Günther. Maseratis Chefingenieur, Cyril Blais, führte den Erfolg auf "monatelanger harter Arbeit für uns als Team" zurück.

Maximilian Günther im Maserati
Starke Rennpace bei Maxi Günther, Foto: LAT Images

Maximilian Günther: Energiemanagement als Schlüssel des Erfolges

Schlussendlich entschied sich der Sieg beim Energiemanagement. Während Rowland an der Spitze auf die Seite fuhr und seinen Verfolger Günther praktisch passieren ließ, hatte sich der Deutsche seine insgesamt achtminütigen Attack-Modes über das Rennen hervorragend eingeteilt. Günther übernahm die Führung und fuhr einen kleinen Vorsprung gegenüber Rowland heraus.

Dieser erwies sich als groß genug. Günther konnte in den letzten Runden des Rennens sogar noch eine Attack-Mode-Phase durch ein weites Ausscheren einfahren, ohne dabei die Position an Rowland zu verlieren. Für die letzte Runde hatte Günther dadurch einen weiteren Vorteil, der schlussendlich den Sieg sicherte. Rowland setzte noch einmal zum Überholmanöver an, doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzustecken.

"Im Rennen ging es viel um Energiemanagement, aber wir haben uns gut abgesichert, die Strategie und die Manöver perfekt umgesetzt. Wir habe alles getan, was wir tun mussten", lobte Günther nach dem Rennen die Strategie.

"Wir haben eine sehr gut geplante Strategie umgesetzt und uns entschieden, aggressiv zu sein - anstatt uns mit dem Podium zu begnügen, haben wir uns entschieden, auf den Sieg zu drängen, und ich bin sehr stolz auf Max und das Team, die einen so guten Job gemacht haben", pflichtete Cyril Blais, seinem Fahrer bei.

Durch seinen Sieg in Tokio ist Maximilian Günther bis in die Top-5 in der Gesamtwertung gesprungen. An der Spitze steht aktuell Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein. Der Deutsche konnte sich durch einen enttäuschenden Nik Cassidy die WM-Führung sichern.