Oliver Rowland kehrt nach kurzer Auszeit in die Formel E zurück. Der Brite heuert für die Saison 2024 bei seinem früheren Nissan-Team an, für das er von 2018/19 bis 2020/21 bereits an den Start ging. Rowland folgt beim japanischen Autobauer auf Norman Nato, der die Mannschaft nach nur einem Jahr wieder verlassen muss. Der Franzose Sacha Fenestraz konnte in seiner ersten vollen Saison mehrfach überzeugen und bekommt mit Rowland einen neuen Teamkollegen.
Rowland wechselte zur Saison 2022 von Nissan zu Mahindra, wurde aber nie warm mit dem indischen Automobilgiganten. In der abgelaufenen Saison trennten sich die Wege vorzeitig, als der 31-Jährige nach dem neunten Rennen in Monaco die Reißleine zog und sich verabschiedete. Gründe wurden öffentlich nie kommuniziert, aber die Trennung soll von Rowland ausgegangen sein. Im Auto mit dem schwächsten Antriebsstrang des Starterfeldes sah er offenbar keine Perspektive.
Oliver Rowland: Einst Alternative für Alex Albon
In zwei Jahren für Mahindra blieb ein einziger Podestplatz beim Saisonfinale 2022 in Seoul Rowlands Highlight. Mit Nissan lief es zuvor erfolgreicher: 2018/19 erzielte er zwei Podestplätze und zwei Pole Positions, 2019/20 in der Corona-Saison eine Pole Position sowie seinen ersten Formel-E-Sieg in Berlin. 2020/21, in seiner bis dato letzten Saison mit Nissan, errang Rowland zwei weitere Podiumserfolge sowie eine weitere Pole.
Rowlands Einstieg in die Formel E war eine eher kuriose Angelegenheit: Er stieß kurzfristig zu Nissan e.dams als Alternative für den eigentlich eingeplanten Alex Albon. Der aktuelle Williams-F1-Pilot hatte sich bereits für die Formel E entschieden, bevor er für 2019 kurzfristig ein Angebot von Toro Rosso erhielt. Albon, der Ende 2018 bei den Formel-E-Testfahrten in Valencia zwar vor Ort war, aber keine einzige Runde im Nissan drehte, gab der Formel 1 den Vorzug. Rowland sprang in Valencia ein und blieb später als Stammfahrer.
In bislang 64 Rennen blickt Rowland auf die sehenswerte Ausbeute von einem Sieg, sechs Podestplätzen und fünf Pole Positions zurück. Sein Formel-E-Debüt gab Rowland schon im Dezember 2015, als er in Punta del Este für den an der Hand verletzten Mahindra-Stammfahrer Nick Heidfeld einsprang. Während seiner Nissan-Zeit traf Rowland mit dem früheren Champion Sebastien Buemi als Teamkollegen auf ein echtes Schwergewicht der Elektro-Rennserie. Nach seinem Wechsel zu Mahindra folgte der heutige Maserati-Pilot Maximilian Günther auf Rowland.
Nissan-Teamchef: Wir kennen Rowlands Talent
"Wir freuen uns sehr, Oliver wieder bei uns begrüßen zu dürfen", sagte Nissan-Teamchef Tommaso Volpe. "Wir kennen sein Talent und seine Erfahrung und sind sicher, dass er maßgeblich zum zukünftigen Erfolg des Teams beitragen wird. Er wird ein starkes Duo mit Sacha bilden, der seit seinem Einstieg sein großes Talent unter Beweis gestellt hat. Er hat im Qualifying gezeigt, dass er hervorragend ist und großes Potenzial hat, zu wachsen und eine wichtige Kraft in der Meisterschaft zu werden."
Fenestraz belegte in seiner ersten vollen Saison mit Nissan den 16. Platz in der Meisterschaft und errang in Kapstadt seine erste Pole Position. Nach einem schwierigen Saisonstart rappelte sich das Werksteam, das Formel-E-Neueinsteiger McLaren mit Antriebssträngen beliefert, auf und konnte das eine oder andere Highlight setzen. Für den einzigen Podesterfolg der Mannschaft sorgte Nato in Rom. Nissan hält seit zwei Jahren die volle Kontrolle über das Team, das aus dem einstigen Erfolgsrennstall Renault e.dams hervorgegangen ist.
Rowland: Einst ein großes Formel-Talent
"Ich bin wirklich aufgeregt", sagte Rückkehrer Rowland. "Es ist so etwas wie eine Heimkehr für mich, zurück an den Ort, an dem ich meine Formel-E-Reise begonnen habe und an einen Ort, an dem ich viel Erfolg hatte. Das Team hat im letzten Jahr eine großartige Entwicklung hingelegt und seine Leistungen verbessert. Ich bin zuversichtlich, dass Sacha und ich ein starkes Paar bilden werden. Er hat in seiner ersten Saison einen unglaublichen Speed gezeigt."
Rowland galt einst als großes Formel-Nachwuchstalent mit Ambitionen für einen Einstieg in die Formel 1. 2015 gewann er die Formel Renault 3.5-Meisterschaft. 2017, in seinem zweiten Jahr in der GP2/FIA Formel 2, belegte er mit DAMS den dritten Gesamtrang hinter Champion Charles Leclerc und Artem Markelov. Rowland ging 2018 in unterschiedlichen Rennserien an den Start, unter anderem in der WEC und der Blancpain GT Series, und durfte zweimal das Formel-1-Auto von Williams testen.
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