Pascal Wehrlein (Porsche) wurde im Nachgang zum Samstagsrennen der Formel E in Rom bestraft. Dem Titelanwärter ist eine 5-Sekunden-Zeitstrafe auferlegt worden, die ihn vom siebten bis auf den neunten Platz zurückbefördert. Statt sechs WM-Punkte für P7 zu kassieren, muss sich Wehrlein mit zwei Zählern für den neunten Platz begnügen.

Der frühere DTM-Champion und Formel-1-Fahrer war während der Rot-Phase, ausgelöst durch den schweren Massen-Crash rund um und in Sam Bird hinein, zu schnell unterwegs. Zu diesem Zeitpunkt belegte der von P10 gestartete Wehrlein den zehnten Platz, weil er sich zuvor nach einem Kontakt einen neuen Frontflügel an der Box abholen musste.

Warum Wehrlein nur 5-Sekunden-Strafe bekam

Ein Rot-Vergehen kann im Motorsport durchaus härter als 'nur' mit einer 5-Sekunden-Zeitstrafe und zwei Straf-Punkten geahndet werden. Die Umstände bewahrten Wehrlein jedoch von einer noch größeren Bestrafung. Wie die Sportkommissare in ihrem Urteil angaben, stand Wehrleins Lenkrad durch eine vorangegangene Kollision schief, sodass er nicht mehr den Pitspeed-Limiter einschalten konnte, der während einer Rot-Phase die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h regelt.

Außerdem habe der Schaden am Auto zu Vibrationen geführt und das Lenkrad habe in einer Position gestanden, in der Wehrlein seine aktuelle Geschwindigkeit nicht sehen konnte. Wegen all dieser Umstände sprachen die Sportkommissare in diesem Fall von einer angemessenen Strafe.

Rückschlag für Wehrlein im WM-Kampf

Die nachträgliche Strafe bedeutete einen weiteren Rückschlag für Wehrlein beim Kampf um die Weltmeisterschaft an einem Tag, an dem ohnehin vieles gegen den Porsche-Werksfahrer lief. Während er selbst sich mit zwei Pünktchen im drittletzten Rennen des Jahres begnügen musste, punktete seine direkte Konkurrenz eindrucksvoll und üppig.

Nick Cassidy (Envision-Jaguar) übernahm mit dem zweiten Platz im Rennen und den dafür vergebenen 18 Punkten wieder die Führung in der Formel-E-Tabelle. Der Neuseeländer führt das Klassement vor dem Sonntagsrennen (ab 15:00 Uhr live im TV bei ProSieben) mit 171 Punkten an. Dem Envision-Piloten ganz dicht auf den Fersen ist Jake Dennis (Andretti-Porsche) mit 166 Zählern, der in Rom wegen eines Energie-Nachteils gegen Rennende zwar zurückfiel, den vierten Platz (12 Punkte) aber eindrucksvoll bis ins Ziel verteidigte.

Wehrlein ist im Saisonendspurt sogar den dritten Gesamtplatz los, weil sich Mitch Evans (Jaguar) einmal mehr als der 'Kaiser von Rom' erwies und seinem Doppelsieg von 2022 einen weiteren Triumph folgen ließ. Für den Jaguar-Werksfahrer war es bereits der vierte Sieg auf dem anspruchsvollen Stadtkurs im Süden der Millionen-Metropole. Evans sammelte am Samstag inklusive der Pole Position und der schnellsten Rennrunde die maximal mögliche Ausbeute von 29 Punkten. Mit nun 151 Zählern auf dem Konto hat der Neuseeländer Wehrlein (144 Punkte) überholt.