Die Formel E hat am vergangenen Wochenende in Tokio im Rahmen eines Automobil-Festivals für ein 2024 in Japan geplantes Rennen die Werbetrommel gerührt. Zusätzliche Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erhielt die Veranstaltung durch den früheren Formel-1-Piloten Sakon Yamamoto, der ein Show Car der Formel E in die Leitplanken bugsierte.

In zahlreichen Fan-Videos ist zu sehen, wie der Versuch des Japaners, einen 'Donut' in einem abgesperrten Bereich zu drehen, etwas danebengeht. Als Yamamoto versuchte, zu einem weiteren Dreher anzusetzen, verlor er kurzzeitig die Kontrolle über das Gen2-Auto und schlug leicht mit der Front in die Absperrung ein. Mit angeknackstem Frontflügel war der Show Run vorzeitig beendet.

"Ich entschuldige mich bei allen Beteiligten für die Beschädigung meines wertvollen Autos kurz vor Schluss", schrieb der 40-Jährige später auf Twitter. "Aber neben dem Charme des Rennsports, glaube ich, konnte ich vermitteln, wie wichtig es ist, hart an der Sicherheit zu arbeiten, weil es gefährlich ist."

Was nur wenige Motorsport-Fans wissen: Yamamoto ist inzwischen in der Politik tätig, seit 2021 sitzt er für die Liberaldemokratische Partei im Abgeordnetenhaus, dem Unterhaus des Nationalparlaments. Besser bekannt ist er aus seiner aktiven Zeit in der Formel 1, als er zwischen 2005 und 2010 zu 21 Formel-1-Rennen für Jordan, Super Aguri, Spyker und HRT antrat. Sein bestes Ergebnis war ein zwölfter Platz 2007 für Spyker beim Heimspiel in Fuji.

Auffällig: Beim Show Run in Fuji war sein Gen2-Bolide mit Slick-Reifen des neuen Formel-E-Partners Hankook bestückt. In der Elektro-Rennserie kommen ausschließlich profilierte Allwetter-Reifen zum Einsatz, so auch in Zukunft unter der neuen Gen3-Ära mit dem Beginn der Saison 2023. Dass am Sonntag in Tokio kühle Temperaturen herrschten, half Yamamoto sicherlich nicht.

Der Lokalmatador blickt neben seiner Zeit in der Formel 1 auch auf einige Rennen in der Formel E zurück. In der Saison 2014/15 bestritt er das Saisonfinale im Battersea Park zu London als Ersatz für den heutigen Porsche-Fahrer Antonio Felix da Costa bei Amlin Aguri. Im Samstagsrennen fiel er wegen eines technischen Problems vorzeitig aus, am Sonntag verunfallte er zunächst im Qualifying und crashte später in Jarno Trulli.

Yamamoto stieg übrigens schon 2015 in ein Show Car der Formel E zu einer Demonstrationsfahrt in Tokio, wo die Formel E offenbar im Frühling 2024 erstmals ein Rennen austragen will. 2016 absolvierte Lucas di Grassi in einem Show Car von Abt-Schaeffler einen weiteren Run. Neben Yamamoto drehte am vergangenen Wochenende beim 'ZEV-Tokyo Festival' auch der zweifache Super-GT- und Formel-Nippon-Champion Tsugio Matsuda einige Demo-Runden in der japanischen Millionenmetropole.

Sakon Yamamoto fuhr bis 2010 in der Formel 1, Foto: Sutton
Sakon Yamamoto fuhr bis 2010 in der Formel 1, Foto: Sutton

Mit dem Festival und der geplanten Premiere der Formel E will Japan für seine perspektivische Strategie hin zur Klimaneutralität werben. Neuwagen mit Verbrennungsmotoren sollen auf lange Sicht verboten werden. Ab Mitte der 2030er-Jahre sollen nur noch Elektroautos und Fahrzeuge mit Hybrid- oder Wasserstoffantrieb verkauft werden.