DS-Pilot Antonio Felix da Costa holte am kühlen Qualifying-Morgen die Pole in Marrakesch! Der Portugiese setzte sich erst im Halbfinale gegen seinen Teamkollegen durch. Im Finale gewann da Costa dann gegen Edoardo Mortara. Die Top-3 komplett macht also Titelanwärter Jean-Eric Vergne.

Nach zwei durchwachsenen Trainings-Sessions konnte Porsche auch im Qualifying nicht die starke Pace zu Saisonbeginn reproduzieren. Pascal Wehrlein schaffte es zwar auf den vierten Platz. Battle-Stammkandidat Andre Lotterer wurde jedoch disqualifiziert und startet von letzter Position. Geburtstagskind Maximilian Günther schaffte es im Nissan-Werksboliden nur auf P18.

Beim WM-Führenden Stoffel Vandoorne gab es Probleme im Qualifying. Der Mercedes-Pilot konnte keine schnelle Rundenzeit setzten. "Wir hatten ein Problem mit den Bremsen, wir wissen noch nicht was", sagte der Belgier am Ran-Mikrofon. Falls Mercedes die Bremsprobleme vor Rennstart in sechs Stunden in den Griff bekommt, startet Vandoorne von P20.

Formel E, Marrakesch: So kam es zur da Costa-Pole

Gruppe A:
In Gruppe A traten Stoffel Vandoorne, Edoardo Mortara, Robin Frijns, Andre Lotterer, Lucas di Grassi, Jake Dennis, Nick Cassidy, Oliver Rowland, Maximilian Günther, Oliver Askew und Sergio Sette Camara gegeneinander an.

Lucas di Grassi (DS-Techeetah) legte direkt los und setzte die erste schnelle Rundenzeit mit 1:18.564 - noch ein gutes Stück weg von der Bestzeit seines Teamkollegen in der Qualifying-Generalprobe, 1:17.278. Hinter di Grassi lauerte FP1-Sieger Edoardo Mortara (Envision Racing).

WM-Führer Stoffel Vandoorne brach seine erste schnelle Runde ab. Außerdem wurden alle Rundenzeiten von Andre Lotterer (Porsche) gestrichen, da der Deutsche nicht innerhalb von sechs Minuten eine schnelle Runde absolvierte. Damit kommen weder der Mercedes- noch der Porsche-Pilot in die Duelle!

Schnellster in Gruppe A war der Venturi-Mann Mortara mit einer 1:18.386. Ebenfalls in die K.o.-Phase geschafft haben es Nick Cassidy (Envision-Racing), Jake Dennis (Avalanche Andretti) und Oliver Askew (Avalanche Andretti).

Gruppe B:
In Gruppe B traten Jean-Eric Vergne, Mitch Evans, Nyck de Vires, Pascal Wehrlein, Antonio Felix da Costa, Sam Bird, Sebastien Buemi, Oliver Turvey, Alexander Sims, Dan Ticktum und Antonio Giovinazzi gegeneinander an.

Für die zweite Qualifying-Gruppe standen die Chancen auf neue Bestzeiten ideal - der Sand war von der Ideallinie verschwunden und Gruppe A heizte die Strecke auf 32 Grad Celsius auf. Das DS-Duo machte sich sofort an die Arbeit und Vergne sowie Antonio Felix da Costa setzten die schnellsten Rundenzeiten. Vergne mit einer 1:18.222 auf eins, da Costa mit 0.056 Sekunden Abstand auf zwei.

Doch kurz vor Schluss gaben die Piloten noch einmal alles. Da Costa toppte die Bestzeit seines Teamkollegen - 1:18.150 - und auch Pascal Wehrlein (Porsche) bekam eine schnelle Runde zusammen, P3. Den vierten und letzten Platz für die Duell-Phase schnappte sich Jakarta-Sieger Mitch Evans (Jaguar).

Der zweite Mercedes-Mann Nyck de Vries verpasste den Einzug in die K.o.-Phase um sieben Hundertstel. Auch der erfolgreichste Marrakesch-Pilot Sam Bird schaffte es beim fünften Besuch in Marokko nicht, seinen Jaguar-Boliden für die Duelle zu qualifizieren.

Viertelfinale 1 (Mitch Evans vs. Edoardo Mortara):
Edoardo Mortara führte das erste Battle souverän an und umrundete den Circuit International Automobile Moulay El Hassan in 1:17.002 Minuten. Mitch Evans patzte und verlor auf einen Schlag fast eine halbe Sekunde - 1:17.476. Mortara gewinnt den Einzug ins Halbfinale!

Viertelfinale 2 (Pascal Wehrlein vs. Nick Cassidy):
Das zweite Duell fochten Wehrlein und Cassidy untereinander aus. Im ersten Sektor noch gleich auf, dominierte der Porsche-Bolide im zweiten Streckenabschnitt. Wehrlein brachte seinen Porsche gemächlich mit einer 1:17.291 über die Linie - zwei Zehntel schneller als der Envision-Pilot.

Viertelfinale 3 (Jean-Eric Vergne vs. Jake Dennis):
Vergne knackte als Erster die 1:16er-Marke. Mit einer 1:16.982 lieferte der Franzose eine fehlerfreie Runde und drückte dem deutlich langsameren Dennis fast eine halbe Sekunde auf.

Viertelfinale 4 (Antonio Felix da Costa vs. Oliver Askew):
Auch der zweite DS-Pilot hatte seinen Duell-Partner voll im Griff. Zwar etwas langsamer als der Teamkollege umrundete der Portugiese den Kurs in 1:17.202 Minuten - vier Zehntel schneller als Oliver Askew im Avalanche Andretti. Das DS-Team schien die perfekte Abstimmung gefunden zu haben.

Halbfinale 1 (Pascal Wehrlein vs. Edoardo Mortara):
Beide Piloten lieferten eine fehlerfreie Runde. Obwohl Mortaras Venturi-Bolide mit viel untersteuern am Kurveneingang und Übersteuern am Kurvenausgang zu kämpfen hatte, während der Porsche-Bolide sehr ausgeglichen aussah, war der Schweizer zwei Zehntel schneller als der Deutsche. Mortara zog ins Finale ein.

Halbfinale 2 (Antonio Felix da Costa vs. Jean-Eric Vergne):
Alle Vorzeichen standen auf Vergne - Bestzeit im FP2 und die sensationelle 1:16er Runde im Viertelfinale. Doch dann patzte der Zweifach-Champion im zweiten Sektor und verlor ein Zehntel. Da Costa behielt die Nerven und legte mit einer 1:17.091 vor. Vergne konnte seinen Fehler nicht mehr ausbaden und beendete die Runde mit einem Zehntel Rückstand auf den Teamkollegen.

Finale (Edoardo Mortara vs. Antonio Felix da Costa):
Auf dem mittlerweile 37 Grad Celsius heißen Asphalt lieferten sich Mortara und da Costa einen harten Kampf um die Bestzeit. Da Costa unterbot stets die Sektorzeiten des Vorrausfahrenden Mortaras. Obwohl der Schweizer Titelanwärter mit einer 1:17.151 eine solide Rundenzeit vorlegte, lies sich der DS-Pilot nicht aus der Ruhe bringen und lieferte eine 1:17.070. Pole für Antonio Felix da Costa!