Der Tod von Sir Frank Williams am Sonntag hat die Motorsportwelt überschattet. Unzählige Rennfahrer, Wegbegleiter und Fans weltweit bekundeten in den sozialen Medien ihre Trauer über den Verlust der britischen Formel-1-Legende, die im Alter von 79 Jahren verstarb.

Auch die Formel E nimmt Anteil am Tod des Gründers des Traditionsrennstalls Williams Racing. Bei den offiziellen Testfahrten in Valencia legten alle Teams und Fahrer an diesem Montag um 13:55 Uhr eine Schweigeminute für Frank Williams entlang der spanischen Rennstrecke ein.

Am heutigen Montag um 09:00 Uhr haben die einzigen Testfahrten vor dem Saisonstart im Januar 2022 in Saudi-Arabien begonnen. Zum ersten und einzigen Mal treffen die elf Teams mit ihren 22 Fahrern aufeinander, bevor die achte Saison der Elektro-Rennserie beginnt. Die Schweigeminute fand im Rahmen der Mittagspause statt.

Williams war nicht nur über Jahrzehnte hinweg in der Formel 1 erfolgreich, sondern zählte auch zu den Pionieren in der Formel E. Die Technologie-Abteilung des Unternehmens namens Williams Advanced Engineering entwickelte die erste Einheits-Batterie für alle Autos, die beim Seriendebüt 2014 an den Start gingen. Williams lieferte die Batterien in den ersten vier Saisons, bevor McLaren Applied Technologies übernahm.

Williams Advanced Engineering nimmt auch in der Zukunft der Formel E einen wichtigen Platz ein. Das Unternehmen hat sich bei der FIA-Vergabe zum Bau der einheitlichen Batterien für die Gen3-Autos ab 2023 durchgesetzt und löst McLaren damit nach vier Jahren ab.

Formel-E-Gründer Alejandro Agag trauerte um Frank Williams, einem wichtigen Bestandteil bei der Gründung der ersten rein elektrischen Rennserie der Welt. "Sehr traurige Nachrichten", schrieb Agag am Sonntag auf Instagram. "Sir Frank Williams gehörte zu den Riesen unseres Sports. Seine Leidenschaft und sein Lächeln bleiben unvergessen."

Agag weiter: "Im Zuge einer großartigen Karriere im Motorsport unterstützte er die Formel E von Beginn an, unsere ersten Batterien stammten von Williams." Dazu veröffentlichte der Spanier ein gemeinsames Bild mit Fank Williams von einer Präsentation der Formel E im Jahr 2014 vor dem ersten Rennen.

Sir Frank Williams gehörte zu den absoluten Größen des Motorsports und war neben der Formel 1 auch in anderen Rennserien weltweit erfolgreich. Insgesamt neunmal gewann Williams in der Königsklasse des Formelsports die Konstrukteurs-WM, dazu siebenmal die Fahrer-Wertung, zuletzt beides im Jahr 1997.

114 Grand-Prix-Siege feierte Williams unter anderem mit Stars wie den Weltmeistern Nelson Piquet, Nigel Mansell oder Alain Prost. Deutsche Fahrer wie Nico Rosberg, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld und Nico Hülkenberg gingen ebenfalls für den Rennstall aus Grove an den Start. Ebenso zählt der Tod von Ayrton Senna 1994 in Imola auf einem Williams-Renault zu den schwärzesten Stunden in der Geschichte des Motorsports.

Ruhe in Frieden: Williams verabschiedet sich von seinem Gründer (02:22 Min.)