Bei strahlend blauem Himmel an der Cote d'Azur fuhr Antonio Felix da Costa die schnellste Rundenzeit beim Qualifying zum dritten Monaco ePrix in der Geschichte der Formel E. Der Techeetah-Pilot war in der Super-Pole der Top-6 mit 1:31.317 Minuten lediglich 0.012 Sekunden schneller als Virgin-Fahrer Robin Frijns auf Platz zwei. Sie werden damit aus der ersten Startreihe in das siebte Rennen der Saison 2021 starten.

In der Super-Pole ging es eng zu. Auch Mitch Evans im Jaguar (+0.051 Sekunden) und Jean-Eric Vergne im Techeetah (+0.058 Sekunden) waren nur knapp abgeschlagen. Max Günther beendete das Qualifying auf Platz fünf.

Da Costa sichert sich mit seiner insgesamt sechsten Pole Position drei Zusatzpunkte in der WM-Tabelle. In der Pole-Rangliste liegt der Portugiese hinter Buemi (14), Vergne (12) und gemeinsam mit Felix Rosenqvist auf Platz drei.

"Wir hatten eine Pole Position in Valencia und hier die Zweite. Es ist großartig, zwei Poles in zwei Events zu holen", sagte da Costa nach dem Qualifying. "Es zeigt, dass wir die Pace haben. Wir sind langsam in die Saison gestartet. Das bedeutet nicht, dass wir langsam waren. Wir haben es einfach nicht bis zum Ende gebracht. Es ist Zeit, das umzudrehen. Es ist noch die Hälfte der Saison übrig."

Das Samstagsrennen in Valencia führte der Portugiese lange Zeit souverän an. Erst in der letzten Runde verlor er den möglichen Rennsieg im Zuge der "Energie-Krise", die der Formel E seitdem viele Schlagzeilen einbrachte.

Evans bestätigte mit seiner Rundenzeit die starke Leistung des Jaguar-Rennstalls. Er und sein Teamkollege Sam Bird fuhren in den beiden vorherigen Freien Trainings die Bestzeiten. Bird startet als 16. und damit eine Position hinter dem Zweitplatzierten in der Meisterschaft, Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne, ins Rennen. WM-Leader Nyck de Vries, ebenfalls Mercedes, startet als Vorletzter in seinen Heim-ePrix. Der Niederländer lebt wie einige Kollegen im Fürstentum.

Keine entscheidende Streckenverbesserungen

Aufgrund der großen Streckenlänge beschränkten sich die Fahrer in der Gruppenphase des Qualifyings darauf, lediglich ihre Runde mit der vollen Leistung von 250 kW zu fahren. Wegen dieser Herangehensweise verbesserten die Streckenbedingungen nicht essenziell, was sich in der Gruppenphase des Qualifyings zeigte.

Robin Frijns und Mitch Evans fuhren in der ersten Qualifying-Gruppe die besten Zeiten. Sie hatten bis zum Ende bestand. Bei 33 Grad Celsius Streckentemperatur und einer Lufttemperatur von 21 Grad Celsius fanden sie die besten Bedingungen für die Super-Pole vor, da ihre Reifen Zeit zum Abkühlen hatten.

Ihre Bestzeiten wurden im Einzelzeitfahren aber schon früh von den Konkurrenten unterboten. "Meine Runde im Gruppen-Qualifying war sehr gut. Ich dachte, es gäbe keinen Platz mehr für Verbesserungen", berichtete Frijns. "Aber dann habe ich gesehen, dass alle 1:31,3-er Zeiten gefahren sind. Ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen könnte. Am Ende war ich eine Hundertstelsekunde hinter Antonio. Das ist Pech, aber ich bin glücklich mit meiner Runde. Der Niederländer sicherte sich mit der schnellsten Zeit in der Gruppenphase einen Zusatzpunkt.

Rowland überfährt rote Ampel

In der Super-Pole machte zunächst Oliver Rowland den Anfang. Der Nissan-Fahrer war mit 1:31.547 Minuten knapp eine Zehntelsekunde schneller als Frijns' Bestzeit aus der Gruppenphase. Kurz danach wurde der Brite aus der Wertung der Super-Pole genommen. Der Grund: Er passierte die Ampel am Boxenausgang bei Rotlicht.

Nachdem die auf Rowland folgenden Jean-Eric Vergne und Antonio Felix da Costa (beide Techeetah) nacheinander neue Bestzeiten in der Super-Pole gefahren hatten, fuhr BMW-Fahrer Max Günther auf die Strecke. Er fuhr zuvor in der vierten und letzten Qualifying-Gruppe. Seine Reifen waren nach seinem vorherigen Run offenbar noch nicht ausreichend abgekühlt, um ihm optimalen Grip zu bieten.

Der Oberstdorfer war mit einem Rückstand von 0.722 Sekunden in der Super-Pole deutlich abgeschlagen. "Ich hatte einen leichten Mauerkontakt eingangs des Tunnels", erklärte er bei Sat.1. "Das hat ein bisschen Zeit gekostet. Aber ich glaube nicht, dass es fünf Zehntelsekunden waren. Generell war die Super-Pole-Performance nicht ideal."

Günther war der einzige Fahrer aus Deutschland, dem der Einzug in die Super-Pole gelang. Pascal Wehrlein (Porsche) beendete das Qualifying auf der achten Position. Rene Rast (Audi) wird nach einer Strafversetzung von Norman Nato von der zehnten Position ins Rennen starten. Andre Lotterer wurde 19.

Das Rennen, das erstmals auf der vollständigen Strecke in Monaco stattfindet, beginnt um 16:00 Uhr. Laut FIA-Protokoll ist die Hafen-Schikane im Gegensatz zur traditionellen Formel-1-Variante des Straßenkurses leicht adaptiert, sodass die Formel-E-Streckenlänge etwa um zehn Meter kürzer (3,318 km) ist.

Monaco ePrix 2021 Qualifying

1 Felix da Costa (Techeetah) 1:31.317
2 Frijns (Virgin) 1:31.329
3 Evans (Jaguar) 1:31.368
4 Vergne (Techeetah) 1:31.376
5 Günther (BMW) 1:32.039
6 Rowland (Nissan) -
7 Cassidy (Virgin) 1:31.853
8 Wehrlein (Porsche) 1:31.900
9 Lynn (Mahindra) 1:31.952
10 Nato (Venturi) 1:31.964 (2-Platz-Strafe)
11 Rast (Audi) 1:32.125
12 Sims (Mahindra) 1:32.146
13 Buemi (Nissan) 1:32.209
14 Dennis (BMW) 1:32.247
15 Vandoorne (Mercedes) 1:32.277
16 Bird (Jaguar) 1:32.281
17 di Grassi (Audi) 1:32.303
18 Mortara (Venturi) 1:32.329
19 Lotterer (Porsche) 1:32.339
20 Müller (Dragon) 1:32.344
21 Blomqvist (NIO) 1:32.630
22 Turvey (NIO) 1:32.633
23 de Vries (Mercedes) 1:33.070
24 Sette Camara (Dragon) -