Ein Regenschauer hat das Geschehen am Rennsonntag der Formel E in Rom kräftig durchgewirbelt. Das Qualifying am Morgen verkam wegen wechselnder Wetterbedingungen zu einer wahren Lotterie.
Die besten Karten hatte am Ende Formel-E-Rookie Nick Cassidy, der die Pole Position erzielte. Der Virgin-Pilot im Kunden-Audi nimmt das zweite Rennen an diesem Wochenende in Rom (ab 13:00 Uhr live bei Sat.1 und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com) vom ersten Startplatz auf.
Hinter Cassidy, der seine erste Pole in der Formel E errang, komplettierte mit Norman Nato (Venturi) ein weiterer Neueinsteiger die erste Startreihe. In der abschließenden Superpole-Runde auf nasser Strecke benötigte Cassidy 1:52.011 Minuten für die Bestzeit. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Nato betrug 0,332 Sekunden.
"Die Devise für den Start heute: Kopf runter, die Führung behalten und ein sauberes Rennen fahren. Gestern im Rennen ging es schon drunter und drüber, heute erwarte ich Ähnliches", sagte Cassidy, der in Japan wegen seiner Erfolge als Motorsport-Star gilt.
Porsche und Mercedes in Reihe eins
Porsche-Fahrer Pascal Wehrlein und Samstags-Polesetter Stoffel Vandoorne (Mercedes) teilen sich Reihe zwei beim vierten Rennen der Saison. Wehrlein: "Ich wünsche mir einen normalen Start, nicht wie gestern hinter dem Safety Car. Wir sind Profis genug, um zu wissen, wo wir bremsen müssen. Der stehende Start ist doch viel interessanter für die Zuschauer und für einen selbst, weil man mehr Möglichkeiten für Positionsgewinne hat."
Maximilian Günther (BMW) und Alex Sims (Mahindra) starten von den Plätzen fünf und sechs. Die wechselhaften Bedingungen zeigten sich auch in den Abständen der Superpole-Fahrer: Pole-Mann Cassidy und den Sechstplatzierten Sims trennten 3,587 Sekunden!
"Platz fünf ist eine top Ausgangslage", sagte Günther, der am Samstag als Neunter seine ersten Punkte in der laufenden Saison errang. "Im Training war es schon rutschig, dann wurde es noch schwieriger. Du hast nur einen Schuss, und der muss sitzen. In der Superpole hat sich das Auto nicht ganz so gut angefühlt."
In der aufgeteilten Gruppen-Phase führten drei der sechs Piloten aus der letzten Gruppe 4 die Zeitenliste an. Mit Vandoorne (Gruppe 3), Alex Sims (Gruppe 3) und Pascal Wehrlein (Gruppe 2) gelang nur drei Fahrern aus vorangegangenen Quali-Gruppen der Einzug in die Superpole-Runde. Mercedes-Fahrer Vandoorne rückte dabei wegen einer Strafe für Andre Lotterer vom eigentlich siebten Platz auf.
Rast, Vergne und Co. chancenlos
Chancenlos waren die Piloten, die in der verhassten Gruppe 1 starten mussten. Neben den meist schlechteren Streckenbedingungen wurden die bestplatzierten Fahrer in der Meisterschaft in Rom zusätzlich mit stärkerem Regen konfrontiert.
Das Resultat: Samstagssieger Jean-Eric Vergne kam nicht über den 21. Startplatz. Direkt vor dem zweifachen Formel-E-Champion ordnete sich Rene Rast ein. Der Audi-Pilot bei Sat.1: "Es läuft schon wieder nicht rund heute. Vor dem Qualifying hat es angefangen zu regnen, aber dann hat es aufgehört. Wir in Gruppe 1 hatten die schlechtesten Bedingungen. Die Strecke war unheimlich rutschig, wie auf Glatteis. Wir hatten keine Zeit, die Reifen aufzuwärmen."
Die beiden Pole-Setter vom Saisonstart in Saudi-Arabien, Nyck de Vries (Mercedes) und Robin Frijns (Virgin), mussten sich als Gruppe-1-Starter mit den Plätzen 18 und 19 begnügen. Die beste Leistung in der 'Horror-Gruppe' gelang dem Jaguar-Duo Sam Bird und Mitch Evans auf P11 und P12. Am Samstag war Jaguar das erste Doppel-Podium in der Formel E gelungen. "Ich hatte eine kleine Krise in Turn 6. Ich glaube, ich muss meine Unterwäsche wechseln", witzelte Bird.
Lotterer fliegt aus Superpole
Porsche-Pilot Andre Lotterer flog nachträglich aus der Superpole-Runde heraus. Die Rennleitung stellte einen zu hohen Energieverbrauch beim Porsche-Piloten fest, dessen beste Rundenzeit damit gestrichen wurde. Ohne eine gezeitete Runde fiel der dreifache Le-Mans-Sieger auf Platz 22 zurück. Lotterer: "Die Software regelt, dass wir mit der Leistung nicht drüber gehen. Es kann sein, dass es für eine Zehntelsekunde wegen Wheelspin oder einer Bodenwelle keine Leistungsspitzen gibt."
Ergebnis Rom ePrix 2021 Qualifying
1 Cassidy (Virgin) 1:52.011
2 Nato (Venturi) 1:52.343
3 Wehrlein (Porsche) 1:52.630
4 Vandoorne (Mercedes) 1:54.359
5 Günther (BMW) 1:54.701
6 Sims (Mahindra) 1:55.598
7 Mortara (Venturi) 1:59.497
8 Rowland (Nissan) 1:59.512
9 Müller (Dragon) 1:59.630
10 Buemi (Nissan) 1:59.701
11 Bird (Jaguar) 1:59.739
12 Evans (Jaguar) 2:00.128
13 di Grassi (Audi) 2:00.150
14 Blomqvist (NIO) 2:00.205
15 Felix da Costa (Techeetah) 2:00.557
16 Lynn (Mahindra) 2:00.943
17 Turvey (NIO) 2:01.197
18 de Vries (Mercedes) 2:01.229
19 Frijns (Virgin) 2:02.038
20 Rast (Audi) 2:02.061
21 Vergne (Techeetah) 2:04.864
keine Zeit
Lotterer (Porsche)
Sette Camara (Dragon)
Dennis (BMW)
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