Ferrari plant keinen Einstieg in die Formel E. Das bestätigte der Ferrari-Vorstandsvorsitzende Louis Camilleri kürzlich in einem Interview mit der New York Times. Stattdessen sei ein Engagement in anderen Rennserien wie der US-amerikanischen IndyCar oder in der Prototypen-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC möglich.

"In der Formel E ist vieles standardisiert und wir haben nicht das Gefühl, dass sie notwendigerweise relevant für die Serie ist", sagte Camilleri über die erste elektrische Formelrennserie der Welt, die in den vergangenen Jahren einen wahren Hersteller-Boom erlebte.

Der Ferrari-CEO weiter: "Wir betätigen uns gern an Orten, wo wir selbst den Unterschied ausmachen können. Es ist schwierig zu sehen, wo man sich (in der Formel E; d. Red.) einen wettbewerblichen Vorteil verschaffen kann."

In der Formel E kommen Batterien von McLaren und Chassis von Spark als Einheitsteile für alle zwölf Teams zum Einsatz. Frei entwickeln können die Hersteller den Elektro-Motor, das Getriebe, Software, Inverter und Teile der Hinterachse. In der Formel E kommt seit der Einführung der aktuellen Gen2-Generation ein selbst entwickeltes Brake-by-Wire-System zum Einsatz.

Ein italienischer Autobauer fehlt bislang in der Formel E. Mit Audi, BMW, Mercedes und Porsche sind vier deutsche Hersteller mit Werksprogrammen involviert. Mit Jaguar (Großbritannien), Nissan (Japan), Mahindra (Indien), NIO (China, nur noch Namensgeber des Teams) und Venturi (Monaco, spezialisiert auf Kleinserien) sind weitere internationale Konzerne am Start.

Techeetah, das seine Antriebsstränge vom französischen Autobauer DS Automobiles bezieht, gewann mit Antonio Felix da Costa jüngst zum dritten Mal in Folge die Fahrer-Meisterschaft und verteidigte den Titel in der Herstellerwertung.

Immer wieder gab es Gerüchte über einen Einstieg von Ferrari oder Alfa Romeo in die Formel E. Dazu wird es nach Camilleris Aussagen wohl erst einmal nicht kommen. "Wir betrachten Indy. Das hängt von der Flexibilität des künftigen Reglements ab", sagte er mit Blick auf einheitliche Chassis und Aerodynamik.