Der Champion ist zurück! Bei den offiziellen Testfahrten der Formel E in Valencia in dieser Woche hat auch Jean-Eric Vergne wieder ins Geschehen eingegriffen. Mit einem neuen Teamkollegen bei DS Techeetah an seiner Seite - Antonio Felix Da Costa kommt von BMW und ersetzt den zu Porsche abgewanderten Andre Lotterer - will der Franzose an seine bisherigen Erfolge anknüpfen.

Vergne schickte gleich einmal an eine Kampfansage mit markigen Worten an die Konkurrenz, darunter die Neueinsteiger Mercedes und Porsche. "Ich muss nichts mehr beweisen", sagte der 29-Jäjhrige in Valencia. "Viele Fahrer erfüllt der Gewinn einer Meisterschaft und es hängt komplett davon ab, was ein Fahrer in seinem Leben will. Ich selbst will mehr, denn ich will die Geschichte der Formel E mitschreiben."

Einen ersten Eintrag in den Geschichtsbüchern der Elektro-Rennserie hat Vergne bereits inne. Als erstem Fahrer gelang es ihm in der vergangenen Saison, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Mit dem Sieg seines Team DS Techeetah, an dem Vergne Anteile besitzt, in der Hersteller-Meisterschaft vor Audi, war der große Triumph perfekt.

Vergne: Der Lewis Hamilton der Formel E werden

Und Vergne, der 2014 in der Formel 1 bei Toro Rosso ausgebootet wurde, scheint noch längst nicht satt zu sein. "Wenn das ultimative Ziel eines Rennfahrers der Gewinn einer Meisterschaft ist, dann ist es eine Frage der Mentalität, ob man mehr möchte oder nicht. Wenn ich Geschichte schreiben und der Lewis Hamilton der Formel E sein kann, ja, dann will ich mehr!"

An eine Rückkehr in die Formel 1, für die meisten Rennfahrer das größte Ziel, verschwendet Vergne inzwischen keinen Gedanken mehr. Gleichzeitig räumte er ein, dass er noch im vergangenen Jahr auf dem Weg zum zweiten Titel ins Grübeln geraten sei. Nicht zuletzt, weil sein Name immer wieder auf dem Fahrermarkt fiel.

Vergne: Wäre verrückt, die Formel E zu verlassen

Vergne: "Letztes Jahr ist viel passiert und ich brauchte eine Pause. Mir ist klar geworden, dass mein Platz hier und nirgendwo anders ist. Die Formel E ist jetzt mein Zuhause. Selbst im vergangenen Jahr dachte ich, dass ich wieder gern in die F1 zurückkehren würde. Wenn ich aber sehe, was sie heute ist und wohin sie geht, wäre ich verrückt, die Formel E zu verlassen."

In 58 Formel-1-Rennen für Toro Rosso von 2012 bis 2014 waren zwei sechste Plätze die beste Ausbeute für Vergne. In der Formel E hingegen ist er aktuell die Messlatte: Bei 56 ePrix fuhr er insgesamt 20 Mal auf das Podium und feierte acht Siege. Mit zehn Pole Positions zählt Vergne auch im Qualifying zu den absoluten Spezialisten.