Die Ausgangslage

Die Formel E biegt langsam auf die Zielgerade der Saison 2018/19 ein. Am Samstag gastiert die Elektro-Serie in Monaco (16:30 Uhr live bei ARD und Eurosport 2) zum neunten von 13 Saisonrennen. Folgt im Fürstentum der neunte unterschiedliche Sieger in dieser kuriosen Saison, in der sich noch immer kein Titelanwärter herauskristallisiert hat?

Eng, enger, Formel E: Die Top-10 der Meisterschaft sind fünf Rennen vor Schluss durch nur 29 Punkte getrennt - ebenso viele Zähler kann ein Fahrer im Idealfall an einem Wochenende mit Pole Position, Sieg und schnellster Rennrunde ergattern.

Etwas überraschend führt Robin Frijns vom Audi-Kundenteam Virgin die Gesamtwertung an. Der Niederländer errang beim vorangegangenen Rennen in Paris seinen ersten Sieg in der Formel E und übernahm dadurch die Spitze. Es sind die Wochen des Robin Frijns: Beim DTM-Saisonstart letztes Wochenende in Hockenheim landete der Audi-Werksfahrer in beiden Rennen auf dem Podium.

Frijns dicht auf den Formel-E-Fersen ist Andre Lotterer. Der DS Techeetah-Pilot sicherte sich zuletzt in Rom und Paris jeweils den zweiten Platz und hat nun 80 Punkte auf seinem Konto - nur einen weniger als Frijns. "Jetzt will ich endlich einen Sieg", sagt Lotterer und angesichts der Stärke des Techeetah-Rennwagens dürfte dies nur eine Frage der Zeit sein.

Lotterers Teamkollege und amtierender Champion, Jean-Eric Vergne, belegt den sechsten Platz und liegt mit 62 Punkten voll in Schlagdistanz. Eng geht es auch davor in der Meisterschaft zu: Lucas di Grassi (Audi) und Antonio Felix da Costa (BMW) teilen sich den dritten Gesamtrang mit je 70 Zählern. Jerome D'Ambrosio, dessen Team Mahindra sich seit Paris wieder im Aufwind befindet, ist Gesamtvierter mit 65 Punkten.

Gleiches Bild an der Spitze in der Teamwertung: DS Techeetah (142 Punkte), Virgin (135) mit Audi-Kundenautos und das Audi-Werksteam (129) trennen nur wenige Punkte vor dem Monaco ePrix 2019.

Formel E 2018/19: Die bisherigen Sieger

RennenSiegerPole-Setter
Saudi-ArabienFelix da Costa (BMW)Felix da Costa (BMW)
MarrakeschD'Ambrosio (Mahindra)Bird (Virgin)
SantiagoBird (Virgin)Buemi (Nissan)
MexikoDi Grassi (Audi)Wehrlein (Mahindra)
HongkongMortara (Venturi)Vandoorne (HWA)
SanyaVergne (Techeetah)Rowland (Nissan)
RomEvans (Jaguar)Lotterer (Techeetah)
ParisFrijns (Virgin)Rowland (Nissan)

Die Strecke

Monaco wechselt sich mit dem historischen Grand Prix ab und gehört alle zwei Jahre zum Kalender. Wie in der ersten und dritten Saison nutzt die Formel E eine kurze Variante der Formel-1-Strecke, die sowohl den Bogen um das Casino als auch den Tunnel auslässt. Stattdessen führt der Kurs hinter der ersten Kurve Sainte Devote runter zum Hafen und mit einer Spitzkehre zurück auf die bekannte Streckenführung.

Mit 1,765 Kilometern ist die Strecke die kürzeste im Formel-E-Kalender. Neu in diesem Jahr: Rund 80 Prozent der Rennstrecke wurden kürzlich neu asphaltiert, das dürfte sich auf das Grip-Niveau der Michelin-Reifen auswirken - und auch interessant sein für die Formel 1, die in wenigen Wochen ebenfalls in Monaco zu Gast ist.

Die Aktivierungszone für den Attack Mode liegt auf der Geraden zwischen Turn 4 (Yacht Club) und Turn 5 (Tabac). In der Theorie sollten die Piloten beim Durchfahren der Zone kaum Zeit verlieren. Damit fällt ein strategisches Element auf der Strecke, auf der Überholmanöver kaum möglich sind, mehr oder weniger weg.

Das Strecken-Layout für den Monaco ePrix, Foto: FIA Formula E
Das Strecken-Layout für den Monaco ePrix, Foto: FIA Formula E

Das Wetter

Sonne satt im Fürstentum! Nach dem Regen-Rennen zuletzt in Paris - dem ersten in der Geschichte der Formel E - sind für den Monaco ePrix durchweg trockene Bedingungen angesagt. Am Rennsamstag betragen die Temperaturen zwischen 14 am Morgen und 18 Grad zum Rennstart um 16:30 Uhr. Morgens ist es über die Stadt noch leicht bewölkt, ab Mittag klart es auf über dem kleinen Fürstentum.

So lief der Monaco ePrix 2017

2017 feierte Sebastien Buemi seinen zweiten Sieg in Monaco nach der Premiere 2015. Der Renault e.dams-Fahrer setzte sich nach 51 Runden vor Audi-Pilot Lucas di Grassi und Nick Heidfeld im Mahindra durch. Buemi gewann von der Pole Position und führte über die volle Distanz. Nach einem Unfall zwischen Jean-Eric Vergne und Nelson Piquet in Runde 22 wurde das Rennen durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen, die alle Fahrer für den verpflichtenden Autowechsel nutzten. Maro Engel beendete das Heimrennen von Venturi als Fünfter, Daniel Abt fuhr mit seinem Abt-Audi auf den siebten Platz.

Der Zeitplan

Samstag, 11. Mai 2019
07:30 - 08:15: Freies Training 1
10:00 - 10:30: Freies Training 2
11:45 - 12:50: Qualifying
16:34 - 17:20: Rennen (45 Minuten + 1 Runde)

Der Monaco ePrix im Fernsehen

Eurosport 1 zeigt das Qualifying um 11:45 Uhr live, das Rennen hingegen läuft erstmals in dieser Saison nur auf Eurosport 2. Stattdessen überträgt der Sportsender die Radsportveranstaltung Giro d'Italia. Erstmals in der laufenden Saison zeigt die ARD den Monaco ePrix live im Fernsehen. Die Übertragung beginnt direkt mit dem Rennstart um 16:30 Uhr und dauert eine Stunde.

Samstag, 11. Mai 2019
11:45 - 13:00: Qualifying (Live) - Eurosport
16:30 - 17:45: Rennen (Live) - Eurosport 2
16:30 - 17:30: Rennen (Live) - ARD
16:25 - 17:35: Rennen (Live) - ORF Eins