Porsche steigt erst Ende 2019 als Hersteller in die Formel E, hat sich beim Saisonstart 2018/19 an diesem Wochenende in Saudi-Arabien aber einige Schlagzeilen gesichert: Der Autobauer bestätigte Neel Jani als ersten von zwei Fahrern für das Formel-E-Projekt. Eine Wahl, die sich seit längerer Zeit abgezeichnet hatte, nachdem der Schweizer bereits ein Rennwochenende Anfang 2018 in der Elektro-Rennserie bestritten hätte.

Eigentlich hätte Jani die gesamte Saison für das Privatteam Dragon an den Start gehen sollen. Nach Unstimmigkeiten zwischen Porsche und Teambesitzer Jay Penske zog sich der Hersteller samt Jani und einiger Ingenieure nach dem Auftakt in Hongkong jedoch aus dem Projekt zurück. Mit dem eigenen Werkseinstieg erhält der Le-Mans-Sieger von 2016 nun eine weitere Chance.

"Neel ist zweifellos der richtige Mann für unser neues, technologisch zukunftsweisendes Programm", sagt Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. "Er bringt nicht nur viel Speed mit, sondern auch große Monoposto-Erfahrung, fuhr bereits Formel E und ist bei uns in Weissach auch als Entwicklungsfahrer eine etablierte Größe."

Jani ist seit 2013 Porsche-Werksfahrer. Am Steuer des Porsche 919 Hybrid wurde er 2016 Le-Mans-Gesamtsieger und FIA Langstrecken-Weltmeister. Der heute 35-Jährige erzielte von 2014 bis einschließlich 2017 vier Siege, neun Polepositions und vier schnellste Rennrunden mit dem 919. 2018 gelang ihm mit dem 919 Hybrid Evo in Spa-Francorchamps eine Rekordrunde, mit der er den damaligen Formel-1-Streckenrekord unterbot.

"Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe", sagt Jani. "Zum zweiten Mal bei einem ganz neuen Porsche-Motorsport-Projekt von Anfang dabei zu sein, bedeutet mir viel. Die technischen und fahrerischen Herausforderungen sind groß, und die starke Konkurrenz in der Formel E hat einen erheblichen Erfahrungsvorsprung. Vor uns liegt eine Menge Arbeit. Ich kann den Roll-out kaum erwarten."

Mit Porsche und Mercedes (für HWA) steigen zur 6. Saison 2019/20 zwei weitere deutsche Hersteller in die Formel E ein. Sie folgen auf Audi und BMW, die bereits mit Werksteams in der ersten rein-elektrischen Rennserie der Welt engagiert sind.