1. - Wann findet der Schweiz ePrix 2019 statt?

Der erste Bern ePrix in der Geschichte der Formel E geht am Samstag, 22. Juni 2019 über die Bühne. Die Elektro-Rennserie gastiert nach der Premiere 2018 in Zürich zum zweiten Mal in Schweiz. Entlang des Zürichsees fand in diesem Jahr zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren ein Rundstreckenrennen in der Schweiz statt, nachdem das langjährige Verbot gelockert worden war. Der Bern ePrix ist das 11. Rennen im 13 ePrix umfassenden Rennkalender 2018/2019. Gleichzeitig bildet Bern den Abschluss der Europa-Tournee, bevor das Saisonfinale in New York (2 Rennen am 13. und 14. Juli 2019) ausgetragen wird.

2. - Wieso steigt das Rennen 2019 in Bern?

Der zweite Zürich ePrix hätte nach der Premiere im Vorjahr eigentlich am 9. Juni 2019 ausgetragen werden sollen. Jedoch erteilte der Züricher Stadtrat keine Genehmigung für eine weitere Austragung. "Ein zusätzlicher Großanlass wäre für die Bevölkerung eine zu große Belastung", hieß es in einem Statement. Das Zürich-Rennen hätte den Veranstaltungsplan mit zwei Volksfesten im Juni und Juli offenbar überlastet - so wurde der ePrix trotz des allgemeinen Erfolges kurzfristig abgesagt.

3. - Wie sieht die Rennstrecke in Bern aus?

Der Stadtkurs ist 2,668 Kilometer lang und verfügt über insgesamt 13 Kurven inklusive zweier Schikanen und einen langen Geraden, auf denen die neuen Gen2-Rennwagen Vollgas geben können. Eine Besonderheit sind die Höhenunterschiede entlang der Rennstrecke, die es in dieser Art zuvor noch nicht in der Formel E gegeben hat. Außerdem wird der Kurs entgegen des Uhrzeigersinns befahren.

Die Rennstrecke führt nicht mitten durch die Innenstadt, sondern durch das Gebiet des Ostbergs. Unterschiedliche Streckenführungen wurden evaluiert, vor allem mit Blick auf die Belastung für den Straßenverkehr und die Anwohner. Die historische Altstadt von Bern soll zumindest als Hintergrundkulisse eingebunden werden, zudem werden hier spezielle Zonen zur Zuschauerunterhaltung errichtet.

Das Streckenlayout für den Schweiz ePrix in Bern, Foto: Swiss E-Prix Operations
Das Streckenlayout für den Schweiz ePrix in Bern, Foto: Swiss E-Prix Operations

4. - Was ist das Besondere an der Boxengasse?

Die Boxengasse befindet sich auf Höhe von Kurve 1, jedoch nicht unmittelbar an der Rennstrecke, wie es sonst meist der Fall ist. Aus logistischen Gründen wurde die Boxenanlage stattdessen auf einen Teil des Expo-Geländes ausgelagert. Die Autos sollen für die Trainings, das Qualifying und das Rennen zur Rennstrecke gerollt werden. Zumindest stellt der bislang bekannte Autowechsel zur Rennmitte kein Problem mehr dar: Die neuen Gen2-Autos verfügen über wesentlich stärkere Batterien, sodass der Fahrzeugtausch zur neuen Saison flachfällt. Die aus Zürich bekannte, spektakuläre Boxenanlage komplett aus Holz gefertigt soll in Bern nicht zum Einsatz kommen.

So sah die spezielle Holz-Boxengasse in Zürich 2018 aus, Foto: LAT Images
So sah die spezielle Holz-Boxengasse in Zürich 2018 aus, Foto: LAT Images

5. - Was müssen Zuschauer des Schweiz ePrix wissen?

Gute Nachrichten für interessierte Zuschauer: Große Teile der Rennstrecke werden kostenlos zugänglich sein! Das hatte schon in Zürich gut funktioniert, als mehr als 100.000 Zuschauer das Rennen entlang der Strecke verfolgten. Wo genau die kostenpflichtigen Tribünen in Bern errichtet werden, steht noch nicht final fest. Übrigens: In Zürich 2018 war der Run auf die wenigen und extrem teuren Emotion-Club-Tickets (vergleichbar mit Paddock Club in der Formel 1 für VIPs) so groß, dass sich sogar ein kleiner Schwarzmarkt entwickelte.

6. - Welche Kosten fallen für das Rennen in Bern an?

Die Stadt Bern leistet keinen finanziellen Beitrag für den Swiss ePrix 2019 oder dessen Rahmenprogramm. Die anfallenden städtischen und kantonalen Gebühren werden ebenfalls vollumfänglich vom Veranstalter übernommen. Leistungen der Stadt Bern, zum Beispiel in den Bereichen Tiefbau oder Sicherheit, werden dem Veranstalter verrechnet.

Die Swiss E-Prix Operations AG war 2018 schon für die Umsetzung des Zürich-Rennens verantwortlich. Das Unternehmen verantwortet, unter Leitung von Pascal Derron, die gesamte Renninfrastruktur in Bern, die Event Operations, das Rahmenprogramm und die Vermarktung des Rennens in der Schweiz. Namenssponsor des Schweizer Formel-E-Rennens ist erneut die Bank Julius Bär.

7. - Wie geht es 2020 weiter?

Eine Rückkehr nach Zürich zur Saison 2020 und darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen. Die Stadt hat bereits signalisiert, auch künftig als Austragungsort interessiert zu sein. "Der Austragungsort 2020 ist noch offen, es kommen aber mehrere Städte in Frage", heißt es auf der offiziellen Webseite des Swiss E-Prix. Dass die Formel E in den kommenden Jahren weiter Halt machen wird in der Schweiz, ist klar: Seriensponsor ABB oder auch die Julius Bär Bank haben ihre Hauptsitze in der Schweiz. Die Swiss E-Prix Operations AG verfügt außerdem über eine exklusive 9-Jahres-Lizenz für die Austragung eines jährlichen Formel-E-Rennens in der Schweiz.