Maro Engel erlebt keinen einfachen Einstand in seine zweite Saison in der Formel E. Beim Santiago ePrix am vergangenen Wochenende erlebte der Venturi-Pilot den nächsten Rückschlag. Engel wurde schon in der Startphase des Rennens zunächst von Oliver Turvey und wenig später von Felix Rosenqvist in die Mauer gedrückt. Die zweite Kollision zwang den 32-Jährigen zur frühen Aufgabe.
Engel, der sich beim Start vom elften auf den neunten Platz verbessert hatte, ärgerte sich besonders über den Crash mit Oliver Turvey. "Er hat mich einfach in die Mauer gedrückt und es fühlte sich nach Absicht an", wetterte Engel bei e-racing365. "Das ärgert mich extrem, denn es war ein harter Schlag und einfach unnötig. Wenn er wirklich versucht hat, mir Platz zu lassen, war es ein sehr schlechter Versuch."
Schlechtes Beispiel für Racing
NIO-Pilot Turvey erwischte Engel in der Haarnadelkurve in Turn 9 und beschädigte die linke Hinterradaufhängung des Venturi-Rennwagens. Engel erklärte die Situation: "Ich war neben Turvey, als wir für Kurve 5 bremsten. Er bremste sehr spät und fuhr mir vor die Nase. Ich konnte gerade noch ausweichen. Dann kam ich in Turn 8 an ihn heran, während er die Innenseite abdeckte. Es kam zu einem Ziehharmonika-Effekt und ich setzte mich auf der Außenseite neben ihn. In der Haarnadel waren wir dann direkt nebeneinander."
Engel konnte zunächst weiterfahren, bis ihn auch noch Mahindra-Pilot Rosenqvist erwischte und ihn ebenfalls die Streckenbegrenzung verfrachtete. Schluss für Engel, der Rosenqvists Manöver als grenzwertig beschrieb. "Felix berührte meine linke Vorderseite, wodurch ich rechts in die Mauer geschickt wurde", sagte Engel. "Bei Felix hatte ich das Gefühl, dass er die volle Streckenbreite nutzen konnte. Aber Turvey war einfach ein ganz schlechtes Beispiel dafür, wie Racing funktioniert."
Strafen kosten Engel viele Punkte
Nach den ersten vier Rennen der Formel-E-Saison 2017/18 belegt Engel den 16. Platz in der Meisterschaft. Zweimal verlor er gute Punkteresultate in Folge nachträglicher Strafen. In Hongkong war der vierte Platz - es wäre sein bestes Ergebnis in der Formel E gewesen - futsch, weil Engel kurzzeitig die maximal erlaubte Power überschritt. In Marrakesch verlor Engel Platz sieben wegen einer laut Engel lächerlichen 20-Sekunden-Strafe nach einer Kollision mit Nick Heidfeld.
Venturi-Teamkollege Edoardo Mortara ist aktuell Sechster in der Gesamtwertung. Der Formel-E-Rookie holte an seinem ersten Rennwochenende in Hongkong auf Anhieb einen Podestplatz und insgesamt 24 Punkte in den beiden Rennen. In Marrakesch und zuletzt in Chile ging der Italo-Schweizer wie Engel allerdings leer aus. Engel: "Das ist enttäuschend, weil das Team etwas Besseres verdient hätte. Das Auto ist in der Lage, in jedem Rennen Punkte einzufahren."
Fokus auf Formel E und GT: Engel 2018 nicht mehr in der DTM
Mercedes gab zu Beginn dieser Woche bekannt, dass Engel 2018 nicht mehr in der DTM an den Start gehen wird. Er soll sich voll auf seine Engagements in der Formel E sowie bei GT-Einsätzen im Mercedes-AMG GT3 fokussieren.
"Es ist schade, dass es in dieser Saison zu einigen Überschneidungen in den Rennkalendern der Formel E und der DTM kommt", sagte Engel. "Leider gab es keine Lösung dafür, denn ich wäre wahnsinnig gerne wieder in der DTM an den Start gegangen, ganz besonders im letzten Jahr von Mercedes-AMG in dieser Serie. Mit Blick auf die Zukunft haben wir uns aber gemeinsam dazu entschlossen, dass ich mich 2018 voll auf die Formel E und GT-Einsätze konzentriere."
In der kommenden Saison überschneiden sich die Rennkalender von DTM und Formel E bei zwei Gelegenheiten. Vom 18. bis 20. Mai 2018 gastiert die DTM auf dem Lausitzring, zeitgleich trägt die Formel E in Berlin ihren einzigen deutschen Lauf aus (19. Mai 2018). Zudem findet das DTM-Wochenende in Zandvoort (13. bis 15. Juli 2018) zeitgleich mit dem Formel-E-Doubleheader und Finale in New York statt.
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